zum Hauptinhalt

Wirtschaft: New Economy: "Mit klugen Köpfen das Kapital tanzen lassen"

Die New Economy ist nicht tot. Darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig.

Die New Economy ist nicht tot. Darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. Sie stehe trotz aller Probleme erst am Anfang ihrer Entwicklung. "Nach einer Zeit chaotischen Wachstums ist die New Economy in eine Konsolidierungsphase eingetreten", sagte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, der froh war, über etwas anderes als das zurückgezogene CDU-Rentenplakat reden zu können.

Das Fachblatt Net-Business hatte anlässlich seines ersten Geburtstages eingeladen. Meyer, Siegmar Mosdorf (SPD), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) kamen, um mit den Unternehmern Karsten Schneider, Geschäftsführer von Intershop, und Pixelpark-Chef Paulus Neef die Frage zu diskutieren: "Wo steht die New Economy in Deutschland?". Im Publikum saßen junge Vertreter der Netzwirtschaft. Meyer musste sich wegen der Plakat-Schlappe von Net-Business-Chefredakteur Klaus Madzia und Mosdorf einigen Spott gefallen lassen. Er ignorierte die Angriffe. Im Anschluss an die Diskussion kam dann auch noch ein 26-jähriger Vertreter einer Risikokapitalgesellschaft auf ihn zu: "Die CDU muss das Thema beenden." Er habe es abgehakt, versicherte Meyer, und könne nun schon wieder darüber lachen.

In der Diskussion sagte Mosdorf, er sehe die New Ecomomy weiterhin als Epizentrum für die Veränderungen in der deutschen Wirtschaft. Das Problem sei, gemäß dem hohen Tempo der wirtschaftlichen Veränderungen auch die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen, sagte Mosdorf. Tempo verlangte Paulus Neef vor allem bei der Anpassung der Kapitalmarktbestimmungen an die Regularien des US-Marktes. "Hier gibt es noch zu viele Unsicherheiten und Grauzonen. Da kommen die Probleme her", sagte Neef. Karsten Schneider forderte vor allem, die Bedingungen für Aktienoptionsprogramme für Mitarbeiter zu verbessern. "Wir arbeiten daran", sagte Mosdorf.

Nach der technischen Revolution durch das Internet und den Veränderungen auf dem Kapitalmarkt komme nun die Phase, in der Inhalte immer wichtiger würden, sagte der Staatssekretär weiter. Wissen werde die wesentliche Ressource sein. Es gehe darum, "mit klugen Köpfen das Kapital tanzen zu lassen." Die Greencard sei ein Weg junge Talente ins Land zu holen. Um Deutschland für diese Leute attraktiv zu machen, müssten jedoch die steuerlichen Rahmenbedingungen attraktiver werden, musste Mosdorf daraufhin aus dem Publikum hören.

Meyer forderte für junge Gründer eine Bürokratiepause, eine Freistellung von Pflichten aus Arbeitsrecht und Betriebsverfassungsgesetz in den ersten drei Jahren. Viele Jungunternehmer hätten bereits genug zu tun, das Chaos im eigenen Unternehmen zu bewältigen. Das war eine Vorschlag, der beim jungen Publikum sehr gut ankam.

vis

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false