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Wirtschaft: „Nicht mit der Gießkanne fördern“

Herr Dietz, die neuen Bundesländer und der Bund geben Ihnen jährlich 4,8 Millionen Euro, um Investoren anzulocken. Waren Sie erfolgreich?

Herr Dietz, die neuen Bundesländer und der Bund geben Ihnen jährlich 4,8 Millionen Euro, um Investoren anzulocken. Waren Sie erfolgreich?

Wir haben bereits 19000 Jobs in den Osten gebracht, und ein Investitionsvolumen von 4,4 Milliarden Euro.

Gerade hat die USComputerfirma Dell sich aber gegen den Standort Halle entschieden. Ihr Misserfolg?

Wir haben die Gespräche geführt und alles versucht. Es hat sich um die arbeitsintensive Fertigung von Chips gehandelt. Da ist es schwierig, mit den Billiglohnländern in Osteuropa zu konkurrieren.

Was hat denn dann noch Zukunft?

Die Bedingungen in Ostdeutschland sind sehr gut für andere Bereiche. Bei Dienstleistungen, High-Tech und der Lebensmittelproduktion haben die neuen Bundesländer gute Chancen, weitere Unternehmen anzulocken und so neue Arbeitsplätze zu erhalten.

Überall?

Die Firmen, mit denen wir sprechen, wollen meist dorthin, wo bereits eine gewisse Industriedichte vorhanden ist, weil es dort auch mehr hoch qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Wir sollten die Fördergelder nicht mehr mit der Gießkanne verteilen.

Was für eine Rolle spielen Fördergelder?

Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Attraktivität des Standorts für Investoren. Diejenigen, die die Fördergelder bewilligen, müssen aber sicherstellen, dass es keine Mitnahmeeffekte gibt. Bei der Firma muss der strategische Wille da sein, die Investition langfristig anzulegen. Ansonsten verschwinden die Unternehmen, sobald die Frist es zulässt.

Das Gespräch führte Flora Wisdorff

Horst Dietz ist

Präsident des

Industrial Investment Council. Ziel der 1997 gegründeten Agentur ist es, internationale Investoren nach

Ostdeutschland

zu holen.

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