zum Hauptinhalt
Mit großen Schritten. Im vergangenen Jahr musste die Munich Re, vor deren Zentrale in München der „Walking Man“ steht, nur 1,3 Milliarden Euro für Naturkatastrophen ausgeben. Das half dem Gewinn auf die Sprünge. Foto: dapd

© ddp

Wirtschaft: Niedrige Zinsen plagen Munich Re

Rückversicherer erwartet 2013 Gewinndämpfer.

München - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re stellt sich wegen der Zinsflaute und einer mauen Preisentwicklung in der Branche auf einen Gewinndämpfer ein. „Für 2013 streben wir ein Ergebnis von annähernd drei Milliarden Euro an“, erklärte Konzernchef Nikolaus von Bomhard am Dienstag bei der Bilanzvorlage in München.

Erst 2014 dürfte der Überschuss wieder steigen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen dank geringer Katastrophenschäden und lukrativer Börsengeschäfte unter dem Strich noch 3,2 Milliarden Euro verdient. Die Aktionäre sollen mit einer Anhebung der Dividende von 6,25 Euro auf sieben Euro von dem Erfolg profitieren. Auf diesem Niveau soll die Ausschüttung auch in den kommenden Jahren bleiben, kündigte von Bomhard an.

Obwohl 2013 nicht leicht wird: Neben niedrigeren Zinserträgen dürften auch stagnierende Preise in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung auf das Geschäft drücken. Bei den Kapitalanlagen verspricht sich die Munich Re angesichts des Zinstiefs nur noch eine Rendite von 3,3 Prozent nach 3,9 Prozent im Vorjahr.

Das abgelaufene Jahr war angesichts einer niedrigen Zahl schwerer Naturkatastrophen für die Munich Re und die gesamte Branche glimpflich verlaufen. Von Bomhard sprach von einem „sehr guten Jahr“ für das Unternehmen. Am teuersten kam der Wirbelsturm „Sandy“ in den USA den Konzern zu stehen. „Sandy“ schlug im vierten Quartal mit 800 Millionen Euro zu Buche. Bei den von Menschen verursachten Großschäden waren die Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio und eine Explosion in einem Industriepark im nordrhein-westfälischen Marl mit Schäden von 80 beziehungsweise 70 Millionen Euro die folgenschwersten Ereignisse.

Im Gesamtjahr 2012 konnte die Munich Re ihren Gewinn mit 3,2 Milliarden Euro gegenüber 2011 mehr als vervierfachen. 2011 war jedoch das schwerste Katastrophenjahr aller Zeiten gewesen. Im vergangenen Jahr musste die Munich Re 1,3 Milliarden Euro für Naturkatastrophenschäden ausgeben.

Im internationalen Gesundheitsgeschäft, das unter dem Namen Munich Health zusammengefasst ist, machten Probleme bei der Windsor Health Group (WHG) in den USA dem Konzern zu schaffen. In dem Geschäftsfeld verbuchte die Munich Re im vergangenen Jahr einen Verlust von 92 Millionen (Vorjahr: plus 36 Millionen) Euro und schließt auch für dieses Jahr ein erneutes Minus nicht aus. Der für Munich Health zuständige Vorstand Wolfgang Strassl muss zum Jahresende gehen. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false