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Wirtschaft: Noch einmal Exportweltmeister

Doch schon 2008 dürfte China die Deutschen überholen - wichtigster Handelspartner Frankreich

Wiesbaden/Berlin - Deutschland hat 2006 mit einem Ausfuhrrekord zum vierten Mal in Folge den Titel des Exportweltmeisters gewonnen. Der Wert der ausgeführten Waren wuchs um 13,7 Prozent auf den Rekordwert von 893,6 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Auf Platz zwei beim Weltexport liegen nach wie vor die USA mit umgerechnet rund 825 Milliarden Euro. Drittplatzierter ist mit 770 Milliarden Euro die aufstrebende Wirtschaftsmacht China. Das Land wird in diesem Jahr voraussichtlich die USA überholen und 2008 Deutschland den Weltmeistertitel streitig machen.

Noch stärker als der Export wuchs der Warenimport: Er legte um 16,5 Prozent auf 731,7 Milliarden Euro zu. Unterm Strich blieb ein Außenhandelsüberschuss von 161,9 Milliarden Euro nach 158,2 Milliarden im Jahr zuvor.

Laut Berechnungen der Statistiker trug der Export mit rund 0,8 Prozentpunkten zum deutschen Wirtschaftswachstum von insgesamt 2,5 Prozent bei. Als Grund für das gute Ergebnis gelten der Boom der Weltwirtschaft und die relativ niedrigen Lohn- und Preissteigerungen in Deutschland im vergangenen Jahr.

Doch für 2007 sind die Erwartungen eher gedämpft. Die Commerzbank etwa stellt fest: „Die Weltwirtschaft hat bereits an Schwung verloren.“ Im Dezember legten die deutschen Ausfuhren nur noch um 10,3 Prozent zu. „Zudem ist aus dem Rückenwind vonseiten des Wechselkurses inzwischen ein leichter Gegenwind geworden.“ Der Euro hat in den letzten Monaten wieder aufgewertet und liegt aktuell bei 1,30 US-Dollar, was deutsche Waren im außereuropäischen Ausland teurer macht. Deshalb rechnen Ökonomen für 2007 nur noch mit einem Exportzuwachs von sieben bis acht Prozent – das wäre etwa halb so viel wie 2006. mit dpa

Meinung

Daniel Rhee-Piening

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