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Wirtschaft: Noch fehlen Namen auf dem Kurszettel

LEIPZIG (sk/HB).Die Zahlen lassen die neuen Länder alt aussehen: Von 78 Unternehmen, die im vergangenen Jahr in Deutschland den Sprung an die Börse gewagt haben, kamen mit Jenoptik, Lintec Computer und Intershop Communications lediglich drei aus dem Osten.

LEIPZIG (sk/HB).Die Zahlen lassen die neuen Länder alt aussehen: Von 78 Unternehmen, die im vergangenen Jahr in Deutschland den Sprung an die Börse gewagt haben, kamen mit Jenoptik, Lintec Computer und Intershop Communications lediglich drei aus dem Osten.Auch 1999 wird sich die Situation kaum anders darstellen - doch Sorgen über einen ausbleibenden Börsenboom sind unbegründet: Eine zunehmende Zahl ostdeutscher Unternehmen feilt an ihren Börsenplänen.

In Thüringen ist es zum Beispiel die FER Fahrzeugelektrik GmbH in Eisenach, in Mecklenburg-Vorpommern die Bioserv GmbH in Greifswald, in Sachsen-Anhalt die Öhmi Forschung und Ingenieurtechnik AG.Spitzenreiter dürfte Sachsen sein: Hier haben die Börse im Visier die Florena Cosmetic GmbH in Waldheim, die PC-Ware Information Technologies AG in Leipzig, die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH und die Paravisio Software AG in Dresden.Ihre Börsenpläne für 1999 verkündet hatte bereits im vergangenen Jahr die MeTechnology AG in Leipzig.Auch die Erfurter Telepassport Service GmbH schließt das Jahr 1999 in ihre Überlegungen ein; spätestens im Jahr 2000 will das Unternehmen am Neuen Markt notiert sein.

Die Mehrheit von ihnen plant den Gang an die Börse allerdings nicht vor 2001."1999 sind bundesweit bis zu 100 Börsengänge wahrscheinlich", prognostiziert Sachsen LB-Vorstand Eckhard Laible im Gespräch mit dem Handelsblatt.Aus den neuen Ländern erwarte er fünf bis zehn Going-Publics - den überwiegenden Teil aus Sachsen.Die Sachsen LB selbst sei an Gesprächen mit vier Kandidaten beteiligt."Die Rußlandkrise", vermutet Laible, "hat die Börsenpläne einiger Ost-Betriebe zurückgeworfen." Michael Schröder, Leiter der Dresdner-Bank-Kreditabteilung in Leipzig, äußert sich nur wenig skeptischer.In den Ländern Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen führe die Dresdner Bank mit drei Kandidaten Gespräche, von denen wohl zwei noch in diesem Jahr reif für die Börse würden.Zuversichtlich ist hingegen Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster (CDU): "Viele Unternehmen spüren, daß eine Notierung an der Börse zusätzlich Reputation bringt."

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