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Wirtschaft: Noch keine Einigung zwischen Mobilcom und France Télécom

Nach einem Bericht der französischen Zeitung "La Tribune" zeichnet sich eine Einigung zwischen Mobilcom-Chef Gerhard Schmid und France Télécom ab. Schmid wolle seinen 42-prozentigen Mobilcom-Anteil an eine Gruppe von Banken verkaufen, berichtete die Zeitung ohne Quellen zu nennen.

Nach einem Bericht der französischen Zeitung "La Tribune" zeichnet sich eine Einigung zwischen Mobilcom-Chef Gerhard Schmid und France Télécom ab. Schmid wolle seinen 42-prozentigen Mobilcom-Anteil an eine Gruppe von Banken verkaufen, berichtete die Zeitung ohne Quellen zu nennen. Dies würde France Télécom freie Hand geben, die von Mobilcom bisher geplanten UMTS-Investitionen zu strecken. Ein Mobilcom-Sprecher wollte die Meldungen "weder bestätigen noch kommentieren". Er wollte sich auch nicht dazu äußern, ob Schmid überhaupt bereit ist, seine Mobilcom-Anteile zu veräußern. Am Mittwoch tagte der Mobilcom-Aufsichtsrat. Am Abend wurde die Sitzung beendet. Ergebnisse sollen am Donnerstag mitgeteilt werden. Dann wollen Mobilcom und France Télécom die Geschäftszahlen für 2001 vorlegen.

France Télécom sucht nach eigenen Angaben weiter nach Auswegen im Konflikt mit Mobilcom über die Finanzierungsverpflichtungen beim Aufbau des deutschen UMTS-Mobilfunknetzes. Während Mobilcom bis Ende 2003 rund 1,4 Milliarden Euro investieren will, verlangt France Télécom, die Ausgaben zu strecken. Mit Mobilcom werde weiter über mögliche Szenarien verhandelt, bisher sei aber keine Einigung erzielt worden, sagte ein Sprecher von France Télécom. Zurzeit ist France Télécom mit 28,5 Prozent zweitgrößter Aktionär bei Mobilcom. Weiterer Streitpunkt: das geplante Aktienoptionsprogramm. Die auszugebenden Aktien stammen aus dem Privatvermögen der Ehefrau von Mobilcom-Chef Schmid. Umstritten ist, ob die Aktien mit finanzieller Unterstützung von Mobilcom erworben wurden. Der Aufsichtsrat hatte den Wirtschaftsprüfer BDO beauftragt, die Sache zu prüfen. Die Ergebnisse wollte BDO dem Gremium am Mittwoch präsentieren. Die Frage ist, ob Mobilcom und France Télécom nach dem Streit je wieder eine Basis für die weitere Zusammenarbeit finden. Vereinbart ist, dass die Franzosen Ende 2003 Schmids Mobilcom-Anteile übernehmen. Würden Banken dies bereits jetzt tun, hätte France Télécom früher freie Hand bei Mobilcom. Die Lösung habe den Vorteil, dass die hochverschuldete France Télécom Mobilcom weder sofort bezahlen noch konsolidieren müsse und auch den übrigen Aktionären kein Übernahmeangebot unterbreiten müsse, sagte Hans Huff von der Bankgesellschaft Berlin.

vis

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