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Wirtschaft: Noch vor Weihnachten soll den Aktionären eine Übernahmeofferte für Mannesmann vorliegen

Mit Spannung erwarten Beobachter und Aktionäre das Angebot, das der britisch-amerikanische Mobilfunkanbieter Vodafone-Airtouch voraussichtlich noch in dieser Woche für die Übernahme der Aktienmehrheit am Düsseldorfer Mannesmann-Konzern vorlegen will. Der Inhalt des Angebots wird allerdings nicht überraschen.

Mit Spannung erwarten Beobachter und Aktionäre das Angebot, das der britisch-amerikanische Mobilfunkanbieter Vodafone-Airtouch voraussichtlich noch in dieser Woche für die Übernahme der Aktienmehrheit am Düsseldorfer Mannesmann-Konzern vorlegen will. Der Inhalt des Angebots wird allerdings nicht überraschen. Denn Vodafone-Chef Chris Gent hat immer wieder betont: "Das ist unser letztes Angebot." 53,7 Vodafone-Aktien gegen ein Mannesmann-Papier wollen die Briten bieten, wobei sie die Mannesmann-Aktie mit 240 Euro bewerten. Eine Aufstockung des Angebots um eine Bargeldkomponente, die von vielen Seiten gefordert wurde, hatte Gent immer ausdrücklich abgelehnt.

Vodafone kann sich mit der offiziellen Offerte an die Mannemann-Aktionäre nicht mehr allzu viel Zeit lassen. Da sich die Briten freiwillig dem deutschen Übernahmekodex unterworfen haben, müssen sie sich auch an die Regeln halten. Die sehen vor, dass das offizielle Angebot unverzüglich nach der Ankündigung (am 19. November) vorgelegt werden muss. Eine feste Frist gibt es allerdings nicht. "Wir erwarten das Angebot wie mit Vodafone vereinbahrt noch vor Weihnachten", sagte Josef Tobien, Geschäftsstellenleiter der Übernahmekommission an der Deutschen Börse, dem Tagesspiegel. Die Briten hatten sich diese Zeitspanne erbeten, um sich auch mit den amerikanichen Aufsichtsbehörden abstimmen zu können. Sollte sich die Vorlage des Angebots allerdings verzögern, müsste Vodafone seine Pläne vorerst auf Eis legen und könnte erst nach einer Wartefrist erneut ein Angebot vorlegen. Die Frist wird von der Übernahmekommission festgelegt. In England beträgt diese "Cooling-off"-Periode ein Jahr. Dass Vodafone tatsächlich suspendiert wird, "davon geht derzeit niemand aus", sagte Tobien.

Spannender ist also die Frage, wer wird sich durchsetzen? Seit Wochen touren Gent und Mannesmann-Chef Klaus Esser durch Deutschland, Großbritannien und die USA um die Anteilseigner von ihren unterschiedlichen Standpunkten zu überzeugen. Begleitet wird diese Tour von einer enormen Werbekampagne in Zeitungen, Fernsehen und vor allem auch im Internet. Beide Unternehmen haben eigene Internetseiten zu dem Thema eingerichtet, die umfangreiches Material und Argumente liefern, die kaum eine Frage offen lassen.

"Unser Ziel ist die Schaffung eines europäischen Marktführers im internationalen Mobilfunkgeschäft", wirbt Vodafone. Beide Unternehmen zusammen könnten rascher wachsen als im Alleingang. Gemeinsam kämen sie auf 42 Millionen Kunden weltweit und eine "bedeutende Präsenz im wichtigen US-Markt". Mannesmann kontert dagegen, dass das Angebot dem wahren Unternehmenswert nicht entspreche. Vodafone müsse deutlich mehr als 300 Euro je Aktie bieten, hatte Esser immer wieder betont. Außerdem: "Strategisch passt Vodafone nicht zu Mannesmann." Während Mannesmann 2,5 Millionen Internet-Kunden vorweisen könne, die Nummer zwei unter den Internet-Service-Providern sei, im kommenden Jahr mit Tele-commerce auf den Markt kommen wolle und integrierte Mobil- und Festnetzleistungen anbieten könne, habe Vodafone nichts dergleichen vorzuweisen. Die Aktionäre haben nach der Vorlage des Angebots 60 Tage Zeit, sich zu entscheiden.Informationen unter der Mannesmann-Telefonnummer 0800 2000 950 und im Internet unter www.mannesmann.de oder www.vodafone-update.com (auch auf deutsch).

vis

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