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Nokia: Finnland verteidigt Werkschließung in Bochum

In Finnland ist es gar nicht gut angekommen, dass deutsche Politiker die Schließung des Nokia-Werkes in Bochum kritisierten. Die Politik soll sich aus Konzernangelegenheiten raushalten, findet die Regierung des skandinavischen Landes.

Die finnische Regierung hat sich gegen die Kritik der deutschen Politik an der Schließung des Bochumer Nokia-Werks verwahrt. "Es ist nicht Sache der Politik, zu sagen, welches Unternehmen in einem Land bleiben soll und welches nicht", sagte Finnlands Wirtschaftsminister Mauri Pekkarinen der Zeitung "Keskisuomalainen".

Die Lissabon-Strategie der EU ziele darauf, aus Europa den wettbewerbsfähigsten Kontinent der Welt zu machen. "Wenn die Staaten sich in die Entscheidungen der Unternehmen einmischen, können wir die Lissabon-Strategie gleich ins Feuer werfen", fügte Pekkarinen hinzu.

Deutsche Politiker kritisieren Entscheidung

Der weltgrößte Handybauer Nokia hatte im Januar angekündigt, sein Werk in Bochum zu schließen und nach Rumänien zu verlagern. Dies hatte einen Sturm der Entrüstung in Deutschland ausgelöst. Auch Politiker der Bundesregierung und des Lands Nordrhein-Westfalen hatten die Entscheidung scharf kritisiert.

Die finnische Regierung ist selbst wegen der Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Kritik. Dort hat der Papier-Hersteller Stora Enso, an dem der finnische Staat einen Anteil von 12,3 Prozent hält, die Schließung zweier Fabriken angekündigt. Die Opposition wirft der Mitte-rechts-Regierung vor, nicht genug zu tun, um Stora Enso zum Erhalt der Arbeitsplätze im Land zu bewegen. (mbo/AFP)

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