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Wirtschaft: Nokia lässt Börsen zittern: Gefallener Engel (Kommentar)

Nokia - dieser Markenname ist nicht nur bei Handy-Käufern beliebt, sondern hatte bisher auch bei Anlegern einen guten Klang. Das finnische Unternehmen hat sich in einem der hervorragendsten Wachstumsmärkte der heutigen Zeit - dem Mobilfunk - in den vergangenen Jahren als ein Paradeunternehmen gezeigt.

Nokia - dieser Markenname ist nicht nur bei Handy-Käufern beliebt, sondern hatte bisher auch bei Anlegern einen guten Klang. Das finnische Unternehmen hat sich in einem der hervorragendsten Wachstumsmärkte der heutigen Zeit - dem Mobilfunk - in den vergangenen Jahren als ein Paradeunternehmen gezeigt. Nokia beliefert nicht nur rund 30 Prozent des Weltmarktes für Mobiltelefone, sondern verdient dabei auch prächtig. In hohem Maße profitierten auch die Aktionäre davon. Die Nokia-Aktie stieg und stieg, auch deshalb, weil die angekündigten guten Wachstumszahlen wiederholt noch übertroffen wurden. Sie lieferte eben den Stoff, aus dem Aktionärs-Träume gemacht sind.

Nun ist die Aktie an einem Vormittag abrupt abgestürzt. Binnen Minuten summierte sich der Kursverlust zunächst auf zehn, dann auf mehr als 20 Prozent. Ein gefallener Engel. Es hat sich gezeigt, dass auch bei einem Wert wie Nokia die Bäume nicht in den Himmel wachsen - auch wenn es lange Zeit so aussah. Schon in den vergangenen Monaten konnte die Aktie ihren rasanten Kursaufschwung nicht weiter fortsetzen. Die weltweite Marktschwäche bei den Wachstums- und Technologiewerten hatte auch sie ergriffen. Bei den Anlegern machte sich Skepsis breit, ob die für das erste Geschäftsquartal 2000 noch glänzenden Zahlen in die Zukunft fortgeschrieben werden könnten. Nun zeigte sich, dass die Skepsis berechtigt war.

Dem hohen Erwartungsdruck hatte vor wenigen Tagen erst der schwedische Konkurrent Ericsson nicht Stand halten können - auch dieses Unternehmen gab eine Gewinnwarnung ab, die Aktie reagierte. Das ändert aber nichts daran, dass beide Unternehmen nach wie vor gute Aussichten haben. Das werden über kurz oder lang auch die Aktionäre wieder honorieren, wenn auch nicht so himmelhochjauchzend wie bisher.

Bernd Frank

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