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Wirtschaft: Nonnenmacher darf noch bleiben

HSH-Aufsichtsratschef Kopper wartet juristisches Gutachten ab / Wahlkampf in Hamburg hat Folgen

Hamburg - Auf der heutigen Aufsichtsratssitzung der HSH-Nordbank wird es nicht um die Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Dirk Jens Nonnenmacher gehen. Nach Auskunft der Hamburger Finanzbehörde will Aufsichtsratschef Hilmar Kopper erst einmal auf die Expertise des Wirtschaftsjuristen Michael Hoffmann-Becking warten, die der Aufsichtsrat in Auftrag gegeben hat. Er soll klären, ob Nonnenmacher sich grobe Pflichtverletzungen hat zuschulden kommen lassen. Davon hängt unter anderem ab, ob er bei einer Vertragsauflösung noch Geld bekommt. Gegen Nonnenmacher laufen staatsanwaltliche Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit riskanten Kreditersatzgeschäften. Neuerdings werden gegen den Landesbank-Chef auch Bespitzelungsvorwürfe erhoben. Offenbar wird der jetzige HSH-Risikovorstand, Constantin von Oesterreich, als Nonnenmacher-Nachfolger gehandelt.

Derweil wird die HSH-Nordbank auch zum Wahlkampfthema in der Hansestadt. Der Vorsitzende des Hamburger Untersuchungsausschusses zur HSH-Nordbank, Harald Krüger (CDU), hat die angesetzte Nonnenmacher-Zeugenladung für diesen Freitag abgesagt. Er begründete dies mit der nach dem Koalitionsbruch vom vergangenen Sonntag nun vorzeitig in wenigen Wochen zu Ende gehenden Legislaturperiode und den terminlichen Zwängen zur Erstellung eines Abschlussberichtes. Die Opposition von SPD und Linken widerspricht dieser Argumentation und prüft rechtliche Schritte, weil sie sich in ihren parlamentarischen Möglichkeiten beschnitten sieht. Die Sozialdemokraten sprechen offen von einem wahltaktischen Manöver durch Krüger. dahn

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