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Wirtschaft: Norisbank-Verkauf bringt Hypo-Bank wieder ins Plus Finanzchef der Bayern kündigt weitere Beteiligungsverkäufe an

München (nad). Nach vier Verlustquartalen in Folge hat das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut Hypo-Vereinsbank (HVB) wieder positive Zahlen vorgelegt.

München (nad). Nach vier Verlustquartalen in Folge hat das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut Hypo-Vereinsbank (HVB) wieder positive Zahlen vorgelegt. Dass die Bank im dritten Quartal ins Plus gerutscht ist, verdankt sie allerdings vor allem dem Verkauf der Norisbank, die das Ergebnis mit einem Buchwert von 279 Millionen Euro aufpolierte. Die HVB-Aktie legte bis zum Börsenschluss um 5,33 Prozent auf 18,39 Euro zu.

„Wir kommen gut voran, wissen aber, dass wir noch ein gutes Stück Weg vor uns haben“, sagte Bankvorstand Dieter Rampl am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 368 Millionen Euro deutlich über dem Vorquartal (minus 109 Millionen Euro). Nach Steuern fiel ein Gewinn von 294 Millionen Euro an. Im Vorquartal hatte die HVB noch einen Nachsteuerverlust von 206 Millionen Euro ausgewiesen.

Nach dem ersten Verlust in der Konzerngeschichte im vergangenen Jahr will HVB-Chef Rampl die Bank komplett neu aufstellen. Dazu spaltete der Konzern das Geschäft mit Gewerbeimmobilien vor vier Wochen in die Hypo Real Estate ab. Außerdem wurden die Norisbank sowie Anteile an der Bank Austria verkauft. Insgesamt 11 000 Stellen werden gestrichen.

Die HVB hat nicht nur durch Verkäufe Geld verdient, sondern auch im operativen Geschäft Fortschritte gemacht. Analysten bewerteten vor allem den Anstieg beim Zins- und Provisionsüberschuss als gutes Zeichen. Die Risikovorsorge, die die HVB 2002 in die roten Zahlen gestürzt hatte, war mit 585 Millionen Euro im Quartal fast stabil. Im Vorjahr stand wegen der Pleitewelle und der Konjunkturflaute eine Risikovorsorge von 3,8 Milliarden Euro in den Büchern der HVB. 2004 wird die Risikovorsorge nach Angaben von Finanzvorstand Wolfgang Sprißler noch bei etwa zwei Milliarden Euro liegen.

Auch bei der Stärkung ihrer Kapitaldecke hat die Bank Fortschritte gemacht. Die Kernkapitalquote, die zu Jahresbeginn nur 5,1 Prozent betrug, stieg auf 6,2 Prozent. Bis Jahresende wird die Quote Sprißler zufolge auf bis zu 6,8 Prozent steigen. Die Quote soll vor allem durch den Verkauf des gewerblichen Immobilienportfolios in den USA und weitere Beteiligungsverkäufe gehoben werden. Zur Disposition steht unter anderem der Braukonzern Brau und Brunnen.

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