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Nur 14 Milliarden Euro an Krisenstaaten verliehen: Allianz verfünfzigfacht den Gewinn

Die Allianz trotzt allen Turbulenzen und überrascht mit einem überaus profitablen Start ins Jahr 2010.

Standen zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs nur 29 Millionen Euro als Quartalsgewinn zu Buche, ist diese Summe nun auf knapp 1,6 Milliarden Euro geradezu explodiert, gab Vorstand Oliver Bäte bei der Vorlage des Zwischenberichts bekannt. Zudem seien die Umsätze um gut ein Zehntel auf 30,6 Milliarden Euro gestiegen. In zwei von drei Geschäftsfeldern operiert der Versicherer mittlerweile wieder auf Rekordniveau. Überdurchschnittlich hohe Belastungen durch Naturkatastrophen wurden dadurch überkompensiert.

Letztere summieren sich allein in den ersten drei Monaten des Jahres auf 555 Millionen Euro, sagte Bäte. Dazu kommen nochmals 102 Millionen Euro durch weitere wetterbedingte Schäden. Das Jahresbudget der Allianz für Lasten aus Naturkatastrophen ist damit bereits zu etwa zwei Dritteln aufgebraucht. In der zweiten Jahreshälfte brauche der Konzern jetzt Glück, räumte Bäte ein. Entspannt ist er dagegen beim brisanten Thema Staatsanleihen. Zwar habe man gut 14 Milliarden Euro an die Krisenländer Spanien, Griechenland, Irland und Portugal verliehen. Angesichts eines Gesamtportfolios von 382 Milliarden Euro allein an Rentenpapieren sei diese Dimension aber in jedem Szenario beherrschbar. Weil die Sparte Vermögensverwaltung bei den Münchnern derzeit boomt, ist das gesamte Volumen an Anlagegeldern Ende März sogar erstmals in der Firmenhistorie auf über eine Billion Euro gewachsen.

Die Vermögensverwaltung steuerte im ersten Quartal einen auf 466 Millionen Euro mehr als verdoppelten operativen Gewinn bei. Ein ähnliches Plus schaffte auch die Sparte Lebens- und Krankenversicherung, die auf 812 Millionen Euro Gewinn kam und damit erstmals den Bereich Schaden- und Unfallversicherung mit einem um ein Viertel auf 712 Millionen Euro gefallenen Gewinn übertraf.

Was die allgemeine Wirtschaftslage anbelangt, sind die an den globalen Finanzmärkten erfahrenen Manager aus München weniger zuversichtlich. „Wir sind in sehr unsicherem Fahrwasser“, sagte Bäte. In dieser Situation sei ein politisches Signal wichtig, das jedem klarmacht, der gegen den Euro wettet, dass er Geld verlieren wird. „Es muss aufhören, dass die Märkte die Politik vor sich hertreiben“, betonte der Allianz-Manager. tmh

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