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Wirtschaft: Nur etwas für Liebhaber des hohen Risikos

Besitzer von russischen Aktien müssen derzeit starke Nerven haben.Denn bei den Papieren handelt es sich keineswegs um blue chips, sondern um risikoreiche Titel für "Liebhaber".

Besitzer von russischen Aktien müssen derzeit starke Nerven haben.Denn bei den Papieren handelt es sich keineswegs um blue chips, sondern um risikoreiche Titel für "Liebhaber".Angesichts des Chaos in dem Riesenreich und der seit langem bekannten geringen Produktivität der russischen Unternehmen sind sie seit Monaten auf Talfahrt."In den vergangenen zwei Monaten haben sie rund 80 Prozent ihres Wertes verloren", schätzt Stefan Powels von der Diederich Freimaklergesellschaft mbH.

Dies traf natürlich auch die Berliner Börse die besonders stolz ist auf die vielen in ihrem Freiverkehr notierten Werte aus dem Osten.Rund 30 Prozent der Freiverkehrs-Titel kommen aus Osteuropa, aus Russland sind es insgesamt allein bei der Berliner Freiverkehr (Aktien) AG 25.Doch auch die Baader Wertpapierhandelsbank handelt mit russischen Titeln.An der Spree bezeichnet man sich deshalb auch stolz als Marktführer in diesem Bereich für Deutschland.Und so kommen denn die Orders nicht nur von Kleinanlegern aus der ganzen Bundesrepublik sondern auch von den großen internationalen Fonds aus London.Sie schätzen die hohe Liquidität des hiesigen Marktes, hat man an der Spree festgestellt.Doch die institutionellen Anleger und die Fonds haben kalte Füße bekommen."Sie sind in den letzten Monaten aus dem Markt gegangen", weiß Powels.Sie werden wohl so bald nicht wiederkommen.Mancher von ihnen hat sich eine blutige Nase geholt.Doch die Kleinanleger kehren langsam wieder zurück.Sie wittern bei den stark gedrückten Notierungen eine Einstiegschance.Und sie können auswählen unter den großen, bekannten Namen wie Gazprom (größter Erdgasversorger der Welt), Gum (Kaufhaus am Roten Platz in Moskau) oder der Inkombank.Die Großen Drei unter den russischen Papieren an der Berliner Börse sind Lukoil, Monsenergo und Unifed Energie (alle aus dem Rohstoffbereich).Von ihnen gehen an guten Tagen bis zu zwei Millionen Stück um.Doch die Börsianer raten zur Vorsicht.Allenfalls kleine Beimischungen sollte ein Portefeuille enthalten und das Engagement sehr langfristig angelegt sein.Nichts für Kleinanleger und Anfänger auf dem Parkett.Wer auf die etwas unbekannteren Titel wie beispielsweise Tatneft und Vimpel setzt, wird wohl auch in rosigeren Börsenzeiten starke Nerven brauchen.

DANIEL RHEE-PIENING

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