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Wirtschaft: Nur guter Rat ist teuer

Von Dieter Fockenbrock Die Aufsichtsräte der deutschen Aktiengesellschaften sind bescheidene Leute - relativ gesehen. Denn im Vergleich zu den Vorständen derselben Unternehmen sind die Aufseher sehr schlecht bezahlt.

Von Dieter Fockenbrock

Die Aufsichtsräte der deutschen Aktiengesellschaften sind bescheidene Leute - relativ gesehen. Denn im Vergleich zu den Vorständen derselben Unternehmen sind die Aufseher sehr schlecht bezahlt. Manche werden mit nicht einmal 1000 Euro im Monat abgespeist. Wer aber einen schnell wachsenden Konzern aufs internationale Parkett oder einen Firmengründer durch schwieriges Fahrwasser begleitet, hat alle Hände voll zu tun. Das Aufsichtsratsmandat wird zum FullTime-Job. Der Lohn dafür ist nicht viel mehr als Gottes Dank.

Manche Aufseher liefern aber auch Arbeit ab, die keine1000 Euro wert ist, nicht einmal in einem Jahr. Regelmäßig brechen Firmen zusammen, und der des Aufsichtsrats ist Hase. Dabei sind es keineswegs immer betrügerische Machenschaften des Managements, die die Aufsichtsräte nicht durchschauen konnten. Oft genug entscheiden sie völlig unvorbereitet innerhalb von Minuten über millionenschwere Investitionen.

Was also darf ein Aufsichtsrat verdienen? Die Frage stellt sich etwas anders. Was erwartet das Unternehmen, was die Gesellschaft und was der Gesetzgeber von den Räten? Sollen sie nur oberflächlich kontrollieren, sollen sie beraten oder das Unternehmen sogar mitführen? Welchen Aufwand müssen sie betreiben, welche Verantwortung, ja welche Haftung übernehmen sie für ihr Tun? Das ist in Deutschland nicht eindeutig geregelt. Auch das Einheitssalär der Räte sollte zur Disposition stehen. Ein heißes Eisen. Aber 20 Aufseher eines Konzerns können gar nicht alle dieselbe Arbeit leisten.

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