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Aus dem Vollen. Banker und ihre Bezüge stehen mehr denn je unter öffentlicher Beobachtung.

© Reuters

Nur übersichtliche Vergütungen für Manager: London stoppt Extra-Boni für Banker

Die Krisen-Bank Royal Bank of Scotland wollte ihre Manager außergewöhnlich gut bezahlen. Die britische Regierung hat nun ihr Veto eingelegt - ihr gehört der größte Teil des Instituts.

Die teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland muss auf Druck der britischen Regierung auf höhere Boni für ihre Manager verzichten. Das Institut erklärte am Freitag, auf der Hauptversammlung keine Vergütungen im Volumen der erlaubten Obergrenze von zwei Festgehältern zu beantragen. Die Regierung mit einem Staatsanteil von 81 Prozent habe deutlich gemacht, dass sie beim Aktionärstreffen im Juni gegen einen solchen Antrag stimmen würde. Die RBS sei zwar auf dem richtigen Weg, habe aber ihre Restrukturierung noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Deshalb seien so hohe Boni nicht gerechtfertigt.

Nach neuen EU-Vorgaben dürfen Boni ab 2015 nicht größer sein als die Festgehälter. Nur mit der Genehmigung der Hauptversammlung können die Extra-Zahlungen doppelt so hoch ausfallen. Die RBS betonte in ihrem Jahresbericht, alle großen britischen Banken und europäischen Konkurrenten wollten sich die Genehmigung ihrer Aktionäre holen, um Boni im Wert von 200 Prozent der Gehälter zahlen zu dürfen. Es zeichne sich ab, dass diese Praxis zur Richtschnur werde. Die RBS muss auf Druck der Regierung ihr Investment-Banking schrumpfen und verkauft ihr US-Geschäft. Seit diesem Strategiewechsel habe man bereits viele talentierte Mitarbeiter verloren, erklärte die RBS. Der Konzern hatte 2013 einen operativen Verlust von 8,2 Milliarden Pfund verbucht, umgerechnet rund zehn Milliarden Euro.

Die britische Bank Barclays hatte am Donnerstag auf ihrer Hauptversammlung die heftig umstrittene Aufstockung von Bonus-Zahlungen als notwendiges Mittel gegen einen Manager-Schwund verteidigt. (Reuters)

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