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Öffentlicher Dienst: Verdi: Bis zu neun Prozent mehr Lohn

Die Tarifforderung für den öffentlichen Dienst wird harte Verhandlungen mit sich bringen - und wahrscheinlich Warnstreiks.

Berlin - Dem öffentlichen Dienst steht eine harte Tarifrunde bevor. Bis zu neun Prozent mehr Gehalt wolle die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erkämpfen, hieß es am Dienstag aus Gewerkschaftskreisen. Die Landesbezirke Nordrhein- Westfalen und Baden-Württemberg hätten sich sogar für deutlich mehr als neun Prozent ausgesprochen. Wahrscheinlich sei aber eine Staffelung von sieben bis neun Prozent Gehaltserhöhung – je nach Berufsgruppe, hieß es.

Am Dienstagnachmittag trat in Berlin die Bundestarifkommission von Verdi zusammen, um die Tarifziele zu diskutieren und um sie dann am Mittwoch zu beschließen. Anschließend will Verdi-Chef Frank Bsirske gemeinsam mit dem Präsidenten des Beamtenbundes, Peter Heesen, die Tarifforderung offiziell vorlegen.

Die Verhandlungen im öffentlichen Dienst beginnen am 10. Januar in Potsdam. Womöglich bereits wenig später wollen die Gewerkschaften mit Warnstreiks Druck machen. Verdi bereitet sich derzeit auch finanziell auf einen Ausstand vor: Nach Tagesspiegel-Informationen soll dafür die Streikkasse unter anderem mit bisher für den Haushalt eingeplanten Geldern gefüllt werden. Nicht zuletzt die aktuelle Forderung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund nach rund zehn Prozent mehr Lohn setze Verdi unter Druck, hieß es. „Unsere Mitglieder in den Kliniken erwarten deshalb auch deutlich mehr Lohn“, sagte ein Verdi-Funktionär.

Die Gewerkschaft weist das Ziel der Arbeitgeber nach längeren Arbeitszeiten zurück und beharrt auch auf einer Angleichung der Einkommen im Osten zum 1. Januar. Die kommunalen Arbeitgeber warnen angesichts der sich abzeichnenden Ziele der Gewerkschaften vor „überzogenen Forderungen“. Eine Orientierung an den Lohnerhöhungen in der privaten Wirtschaft dürfe es angesichts eines Schuldenstandes der Kommunen von knapp 80 Milliarden Euro nicht geben.hah

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