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Wirtschaft: Ökourlaub darf mehr kosten

Aufschlag von 20 Euro finden Deutsche fair

Berlin ­ Die deutsche Tourismusbranche könnte sich laut einer Studie das Umweltbewusstsein ihrer Kunden noch stärker zunutze machen. Jeder dritte Deutsche sei bereit, für ein umwelt- und sozialverträgliches Angebot einen Aufpreis von zehn bis 20 Euro pro Urlaubstag zu zahlen, sagte Werner Netzel, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), am Montag. Dies ergebe ein Potenzial von 4,5 Milliarden Euro Umsatz, heißt es in einer Analyse des Beratungsunternehmens DWIF Consulting für den DSGV.

Die Gäste wünschen sich nach Netzels Angaben Speisen aus regionalen Bioprodukten oder eine Umweltfahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel. „Nachhaltige Reiseangebote dürfen für den Gast keine Einbußen beim Komfort bedeuten“, fügte Netzel hinzu. Für den höheren Preis erwarte er auch eine bessere Qualität.

Schon heute investierten die Tourismusbetriebe in umweltverträgliche Urlaube, ergab die Studie. Drei Viertel der befragten Betriebe hätten in den Jahren 2007 bis 2009 Geld für Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben. Im Durchschnitt zahlten die Betriebe 50 000 Euro, vor allem für erneuerbare Energien, Heizungen, Beleuchtung und Wassersysteme.

Insgesamt aber ist das Kreditvolumen der touristischen Betriebe in den vergangenen beiden Jahren leicht gesunken, wie die Sparkassen errechneten. Sparkassen und Landesbanken halten mit einem Kreditbestand von 10,8 Milliarden Euro einen Marktanteil von knapp 50 Prozent. Auch für 2011 rechnen die Sparkassen mit konstanten bis leicht sinkenden Investitionen, weswegen jede zweite Sparkasse einen Investitionsstau in der Tourismuswirtschaft feststellt. Vor allem Gasthöfe und Pensionen sowie Restaurants und kleinere Hotels seien davon betroffen. dpa

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