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Ölkonzern: Halliburton zieht nach Dubai

Nach den glänzenden Geschäften im Irak zieht es Halliburton ganz in den Nahen Osten. Der Konzern, dessen Ex-Chef Cheney heute Vize-Präsident ist, steht in der Kritik wegen nicht ausgeschriebener Aufträge und überhöhter Preise.

Washington - Die Ankündigung des US-Ölkonzerns Halliburton, seine Firmenzentrale vom texanischen Houston nach Dubai zu verlegen, hat am Montag heftige Kritik hervorgerufen. "Das ist ein Beispiel für die übelste Art von unternehmerischer Gier", erklärte der demokratische Senator Patrick Leahy. Die Verlagerung des Firmensitzes in die Vereinigten Arabischen Emirate sei eine "Beleidigung der US-Soldaten und der Steuerzahler, welche die Rechnung für die nicht ausgeschriebenen Aufträge gezahlt und die überteuerten Preise all die Jahre ertragen haben". Halliburton war Hauptauftragnehmer der US-Armee im Irak. "Ich bin sicher, sie werden weiterhin darauf bestehen, ihre Profite in harten US-Dollar zu machen", auch wenn sie keine Steuern mehr in den USA zahlten.

Halliburton, früher von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet, hatte am Sonntag mitgeteilt, der Firmensitz werde aus geschäftlichen Gründen nach Dubai verlegt. Mehr als 38 Prozent des 13-Milliarden-Dollar Gewinns als Ausrüster für die Ölbranche mache der Konzern bereits außerhalb Amerikas. Der Umzug nach Dubai sei ein weiterer Schritt in der Unternehmensstrategie, die Geschäfte in der Golfregion und darum herum zu verstärken, erklärte das Unternehmen. Halliburton beschäftigt mehr als 45.000 Menschen in 70 Ländern.

Der demokratische Abgeordnete Henry Waxman kündigte eine mögliche Anhörung im Repräsentantenhaus an. Er bezeichnete den Umzug als eine "überraschende Entscheidung", deren Folgen für die Steuerzahler und die nationale Sicherheit "ich verstehen möchte". (tso/AFP)

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