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Wirtschaft: Ölpreis: DIW erwartet Stabilität

Eine Stabilisierung des Ölpreises zwischen 22 und 28 US-Dollar je Barrel (159 Liter) erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. In seinem jüngsten Wochenbericht schreibt das Institut, das Ölförderkartell Opec werde in der Zukunft größere Spielräume dafür haben, Preise festzulegen.

Eine Stabilisierung des Ölpreises zwischen 22 und 28 US-Dollar je Barrel (159 Liter) erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. In seinem jüngsten Wochenbericht schreibt das Institut, das Ölförderkartell Opec werde in der Zukunft größere Spielräume dafür haben, Preise festzulegen. Grund: Die Ölvorräte außerhalb der Opec-Länder sind begrenzt. Kurzfristig hinzu kämen niedrige Lagerbestände, etwa in den USA. Wegen jahrelang ausgebliebenen Investitionen seien zudem die Kapazitäten der Ölindustrie heute weltweit knapp.

Eine Verknappung der Vorräte sei nicht schuld am gestiegenen Preis. Allein in der Opec reiche die Reserve noch 74 Jahre lang. Das Absinken des Preises Ende 2000 hat laut DIW Sorgen über eine Rezession in den USA genährt. Dies habe die Opec jedoch durch die Ankündigung aufgefangen, im Februar 2001 ihre Fördermengen zu kürzen. Zuvor waren die Ölpreise bis Mitte 2000 auf über 36 Dollar im September gestiegen. Das DIW verwies auf Schätzungen, denen zufolge der Verbrauch in den nächsten zehn bis 20 Jahren selbst bei niedrigem Wachstum kräftig steigen werde. Er könnte sogar stärker steigen als die Förderung. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) dürfte der Verbrauch bei stärkerem Wachstum auf 103,5 Millionen Barrel pro Tag steigen. 1997 lag er noch bei 73 Millionen Barrel.

Nach Ansicht der Volkswirte der Westdeutschen Landesbank (WestLB) haben der hohe Preis für Öl und Gas sowie die Euro-Schwäche maßgeblich zur Abschwächung der deutschen Konjunktur im zweiten Halbjahr 2000 beigetragen. Der negative Preiseffekt, so die WestLB, sei stärker gewesen als der Exportanstieg, der durch die gute Konjunktur und die EuroAbwertung entstand. Der konjunkturelle Bremseffekt erfolgte über den schwachen Konsum. Gleichzeitig konnten die Firmen die Importverteuerung nicht in vollem Umfang weitergeben. Der Anstieg der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen sei deshalb trotz stabiler Lohnstückkosten schwächer gewesen als ein Plus des Volkseinkommens.

brö, ari

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