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Wirtschaft: Ölpreis klettert ungebremst

Flugtickets bei LTU werden im Winter teurer

Düsseldorf Die Rohölpreise sind gestern auf historische Höchststände gestiegen. Ausgelöst wurde der rapide Anstieg durch Anschläge auf wichtige Erdöl-Pipelines im Irak und das Eingeständnis der Opec, kurzfristig die Förderung nicht erhöhen zu können. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent näherte sich mit rund 41,70 Dollar der 42-Dollar-Marke. Auch die Ölpreise in den USA gingen weiter nach oben. Leichtes Rohöl erreichte in New York mit über 44 Dollar den höchsten Stand seit 1983. Das wirkt sich auch auf die Treibstoffpreise aus: Diesel kostete in Deutschland laut Mineralölwirtschaftsverband 98 Cent je Liter, so viel wie noch nie in diesem Jahr. Ein Liter Super kostete 1,19 Euro, der Rekord liegt bei 1,21 Euro.

Die Brentölpreise haben seit Ende Juni wegen der starken Nachfrage aus den USA und China um fast zehn Dollar zugelegt. Außerdem steigt der Ölbedarf weltweit mit der Konjunkturerholung, zugleich gibt es Engpässe auf der Angebotsseite. Ein Förderausfall etwa des russischen Ölkonzerns Yukos könnte diese Tendenz noch verstärken. Erstmals hat jetzt auch Opec-Präsident Purnomo Yusgiantoro Engpässe eingestanden.

„Der Ölpreis ist sehr hoch. Es gibt kein zusätzliches Angebot“, sagte Yusgiantoro in Jakarta. Algeriens Ölminister Chakib Khelis ergänzte: „Die Opec kann nichts tun.“ Nach Einschätzung der Analystin der französischen Großbank Société Générale, Deborah White, könnten „kurzfristig nur höhere Ölpreise die Nachfrage und das Angebot in Einklang bringen“. Ausreichend seien 45 Dollar für Brentöl.

Wegen des hohen Ölpreises wird die Fluggesellschaft LTU ihr Ziel verfehlen, in diesem Geschäftsjahr wieder eine schwarze Null zu schreiben. Das werde wegen der Verteuerung des Kerosins „sicher nicht klappen“, sagte ein LTU-Sprecher. LTU werde deshalb die Ticketpreise in der Wintersaison für die Mittelstrecken zwischen vier und sechs Euro und für die Langstrecken um 16 Euro erhöhen. Auch bei der Deutschen Post sorgt der hohe Ölpreis für eine Belastung des Konzernergebnisses im „niedrigen zweistelligen Millionenbereich“, sagte ein Post-Sprecher. agr/ek/rp/HB

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