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Erfolgreiche Gründer. Christian Tiessen, Sascha Weiler, Roman Kirsch.

© Casacanda

Online-Shopping-Club: Fab.com übernimmt Casacanda

Der amerikanische Designermöbelshop Fab.com expandiert nach Europa. Zu den Investoren gehört US-Schauspieler Ashton Kutcher, der bereits in einige Start-ups investiert hat.

Was macht man, wenn man gerade zehn Millionen Dollar eingesammelt hat? „Ausgeben“, sagt Roman Kirsch, „und damit die Expansion in Europa vorantreiben.“ Der 23-Jährige hat große Pläne. Gerade ist seine Berliner Start-up-Firma vom amerikanischen Designermöbelshop Fab.com übernommen worden. Nun sieht er sich als Teil einer Bewegung, die schon bald die globale Nummer eins für Design im Internet werden will. Das Ganze kann „so groß werden wie Amazon“, vielleicht sogar noch größer, behauptet Kirsch.

In den vergangenen Monaten haben Kirsch und seine Mitstreiter Sascha Weiler und Christian Tiessen jedenfalls hohes Tempo vorgelegt: Seit der Gründung im Juli 2011 haben sie 250.000 Mitglieder für ihren Online-Shopping-Club Casacanda gewonnen und nach Kirschs Angaben mit inzwischen rund 70 Mitarbeitern einen Umsatz im Millionenbereich erzielt. Das Startkapital, eine hohe sechsstellige Summe, sei von drei Investoren gekommen, die zuvor unter anderem bei Facebook und Brands4friends engagiert waren, sagt Kirsch. Die Firmenidee: Casacanda bietet seinen Mitgliedern drei- bis fünftägige Verkaufsaktionen mit einer begrenzten Zahl ausgewählter Designer- Möbel und Wohnaccessoires zu reduzierten Preisen. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, neue Mitglieder gewinnt Casacanda vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Da es ums Einkaufen und Einrichten geht, sind 75 Prozent der Mitglieder Frauen, meist zwischen 30 und 45 Jahren alt.

Das Konzept folgt dem des amerikanischen Designermöbelshops Fab.com, der für die Übernahme jetzt eine einfache Begründung nennt: „Deutschland birgt für unser Unternehmen ein enormes Potenzial“, sagt Fab.com-Gründer und Chef Jason Goldberg. „Schon lange stand der Markteintritt auf unserer Agenda – entweder durch eine eigene Niederlassung oder durch den Zukauf eines Anbieters mit ähnlicher Philosophie.“ Den haben die Amerikaner nun offenbar gefunden. Ab sofort geht Casacanda in Fab.de auf. Zum Preis sagt Fab.com offiziell nichts, nach Informationen des „Wall Street Journal“ soll er bei zehn Millionen Dollar (rund 7,5 Millionen Euro) liegen.

Auch andere hatten die Idee einen Marktplatz für Designobjekte zu gründen: Kürzlich starteten die Samwer-Brüder Bamarang. Bis Mitte März will das aus der Berliner Designszene kommende Start- up Monoqi seinen Online-Shop öffnen.

Fab.com legte in den USA eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte hin. Erst im Juni 2011 gegründet, hat Fab.com inzwischen fast 200 Mitarbeiter und bereits mehr als zwei Millionen Mitglieder. Die Idee, Designerstücke zu Schnäppchenpreisen anzubieten, stieß in der amerikanischen Öffentlichkeit auf großes Interesse. Unter anderen gehören Prominente wie der US-Schauspieler Ashton Kutcher oder Madonna-Manager Guy Oseary zu den Investoren von Fab.com. Seit der Gründung erhielt das Unternehmen insgesamt 51 Millionen Dollar Investorengelder. „Ein großer Teil davon steht uns jetzt für das Wachstum in Europa zur Verfügung“, sagt Kirsch. Der Standort Berlin sei überaus perfekt, sagt Goldberg, „denn die Stadt ist eine der wichtigsten Trendmetropolen weltweit und das europäische Mekka der Start-up-Kultur“.

Kirsch will auf jeden Fall bei Fab.com bleiben. „Das ist eine einzigartige Gelegenheit, ein Unternehmen von Weltformat zu bauen“, sagt er.

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