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Einkaufen im Netz ist bequem. WEnn man dabei aber Geld sparen will, wird es komplizierter.

© dpa

Onlineshopping: So lässt sich mit Cashback Geld sparen

Wer beim Onlineshopping den Umweg über Cashback-Portale macht, kann sparen. Bis zu zehn Prozent sind drin, zeigt eine neue Untersuchung der Stiftung Warentest.

Von Carla Neuhaus

Es vergeht kaum ein Einkauf ohne die Frage an der Kasse: Wollen Sie Punkte sammeln? Die meisten Deutschen zücken dann eine Rabattkarte. Vier verschiedene hat der Deutsche im Schnitt im Portemonnaie. Allein die Payback-Karte nutzen 30 Millionen Verbraucher. Punkte sammeln, um Vergünstigungen oder Gutscheine zu ergattern, ist hierzulande beliebt.

Nicht nur im Geschäft, sondern auch beim Onlineshopping, bei dem man ebenfalls mit Rabattkarten sparen kann. Was viele aber nicht wissen: Neben Anbietern wie Payback oder Deutschlandcard gibt es online noch eine Alternative. Cashback nennt die sich, zu deutsch: Geld zurück.

Nutzt man Cashback-Portale, bekommt man einen Teil des Kaufpreises später wieder erstattet. Die Stiftung Warentest hat jetzt acht dieser Plattformen getestet und kommt zu dem Schluss: „Mit Cashback-Portalen lässt sich viel mehr sparen als mit den Rabattkarten.“ Bis zu zehn Prozent Ersparnis ist so drin. Allerdings variiert die Höhe der Rabatte stark. Außerdem sind in den Geschäftsbedingungen schon mal Klauseln versteckt, die Nutzern Nachteile bringen können.

Wie Cashback funktioniert

Cashback-Portale wie Shoop, Getmore oder Aklamio vermitteln Kunden an Onlinehändler und bekommen dafür eine Provision. Einen Teil dieses Erlöses geben sie als Vergünstigung an den Kunden weiter. Wer davon profitieren will, muss sich auf einer Cashback-Plattform registrieren und beim Shoppen im Netz einen Umweg über diese Internetseite machen.

Auf der sucht man sich dann den Händler, bei dem man einkaufen will und folgt dem Link. Wenn technisch alles klappt, kann der Cashback-Anbieter auf diese Weise verfolgen, welche Produkte man kauft.

Das ist insofern wichtig, weil Nutzer dieser Portale keinen Rabatt beim Kauf bekommen, sondern erst den vollen Preis bezahlen und später einen kleinen Teil zurückgezahlt bekommen. Wird der Kauf nicht automatisch erfasst, kann der Nutzer eine sogenannte Nachbuchungsanfrage stellen. In der Regel muss man als Beweis für den Kauf dabei die Rechnung einscannen. Die Stiftung Warentest rät zu einer solchen Nachbuchungsanfrage, wenn der Kauf nicht binnen drei Tagen auf dem Cashback-Portal erfasst ist.

Selbst wenn alles glattläuft und der Kauf automatisch vom Cashback-Anbieter registriert worden ist, dauert es allerdings, bis man an sein Geld kommt. Denn der Onlinehändler muss erst bestätigen, dass man die Rechnung bezahlt und die Ware nicht zurückgeschickt hat. Das kann ein paar Wochen dauern. Auch wird einem das Geld nicht automatisch aufs Girokonto überwiesen, sondern dem Kunden in seinem Account auf der Seite des Cashback-Anbieters gutgeschrieben. Die Auszahlung aufs Konto muss man noch mal separat veranlassen.

Während Shoop und Link-o-Mat das Guthaben ab einem Euro auszahlen, überweist iGraal erst ab einer Ersparnis von 20 Euro, bei Andasa erst ab 30 Euro. Bei kleineren Rabatten muss man also erst mehrere Einkäufe tätigen, um sich das Geld auszahlen zu lassen. Gesetzliche Regelungen sehen deshalb vor, dass Nutzer auch drei Jahre später noch an ihr Geld kommen. Daran halten sich aber längst nicht alle Anbieter. Cashbackdeals zahlt das Geld dem Test zufolge nur maximal ein Jahr später aus, bei iGraal sind es zwei Jahre.

Welche Händler mitmachen

Cashback kann man nur bei Händlern nutzen, die mit dem jeweiligen Anbieter kooperieren. Shoop arbeitet mit 2000 Händlern zusammen, bei Andasa sind es 4000. Link-o-Mat wirbt sogar mit 10000 Onlineshops, bei denen man mit dem Dienst sparen kann – allerdings sind darunter weniger der Top-100-Händler als bei anderen Anbietern, zeigt die Untersuchung der Stiftung Warentest.

Gleichzeitig gibt es aber auch Händler, die derzeit mit keinem Cashback-Portal zusammenarbeiten. Das ist zum Beispiel bei Amazon und Zalando der Fall. Mit Cashback-Portalen arbeiten dagegen unter anderem die Onlineshops von Karstadt, Tchibo, C&A, Deichmann und Mediamarkt zusammen. Unter den Hotelbuchungsportalen machen Booking.com und HRS mit, bei den Online-Apotheken sind es Docmorris, Medpex und Shop-Apotheke.

Wie hoch die Ersparnis ist

Wie viel Geld Verbraucher mit Cashback sparen können, hängt davon ab, was die Portale mit den Händlern ausgehandelt haben. Wer online zum Beispiel bei Deichmann einkauft, spart über Andasa laut Stiftung Warentest 4,2 Prozent, über Shoop 10,1 Prozent. Beim Blumenhändler Fleurop sind die Unterschiede noch größer: Über Andasa spart man dort 4,2 Prozent, über Getmore hingegen 12,61 Prozent.

Was Nutzer dabei beachten sollten: Die Rabatte, mit denen die Cashback-Anbieter werben, beziehen sich immer nur auf den Nettowarenwert. Die Mehrwertsteuer ist dabei also herausgerechnet, obwohl der Kunde sie zahlen muss. Das heißt: Tatsächlich ist die Ersparnis für den Verbraucher immer etwas geringer, als das vom Portal suggeriert wird. So verspricht iGraal für eine Bestellung bei Docmorris zum Beispiel einen Rabatt von zwei Prozent. Berücksichtigt man aber die Mehrwertsteuer, spart der Kunde real nur 1,68 Prozent. Um herauszufinden, wie hoch der Rabatt tatsächlich ausfällt, muss man den angegebenen Prozentsatz durch 1,19 teilen.

Bei welchen Waren sich das Warten lohnt

Die Ersparnisse sind nicht nur von Händler zu Händler unterschiedlich, auch bei den Warengruppen gibt es große Unterschiede. So lohnt sich Cashback beim Kauf eines Paars teurer Schuhe derzeit zum Beispiel sehr viel eher als beim Kauf eines neuen Laptops.

Denn während man bei Schuhen momentan zehn Prozent sparen kann, sind es bei Elektronikartikeln laut Stiftung Warentest oft nur ein bis drei Prozent. Auch bei Hotelbuchungen kann Cashback aktuell Sinn machen, dafür sind Ersparnisse von zwei bis sechs Prozent drin.

Allerdings warnen die Warentester davor, sich blind von der Aussicht auf diese Ersparnisse leiten zu lassen. Denn längst nicht immer findet man über die Cashback-Portale auch die günstigsten Angebote. Es ist also durchaus möglich, das der Käufer bei einem anderen Händler ohne Cashback noch günstiger wegkommt. Die Verbraucherschützer raten deshalb, zusätzlich die Preise verschiedener Händler zu vergleichen – etwa über Suchmaschinen wie idealo.de, billiger.de oder geizhals.de.

So sicher sind die Daten

Beim Datenschutz sehen die Warentester keine großen Probleme. Die meisten Cashback-Anbieter würden von den Nutzern nur wenige Daten abfragen. So braucht man in der Regel lediglich einen Nutzernamen und ein Passwort.

Um das Geld aufs Konto überwiesen zu bekommen, muss man aber seine Bankverbindung eingeben. Und wer nach der Anmeldung nicht mit Werbemails bombardiert werden will, muss das in den Einstellungen separat abwählen. In der Regel erlaubt man mit der Registrierung nämlich das Zusenden von Werbung.

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