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Mit dem Rollenspiel "Runes of Magic" macht das Unternehmen drei Viertel seines Umsatzes.

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Onlinespiele: Gameforge will Berliner Frogster übernehmen

Der Berliner Betreiber von Online-Rollenspielen, Frogster Interactive Pictures, hat einen neuen Hauptaktionär. Doch der will sich mit diesem Titel noch nicht zufrieden geben.

Der Karlsruher Onlinespiele-Anbieter Gameforge hat seinen Anteil an Frogster aufgestockt und hält nun 60 Prozent der Aktien der Berliner, wie beide Firmen am Dienstag mitteilten. „Durch die Beteiligung stärken wir unsere Position im internationalen Wettbewerb“, sagt Christoph Jennen, Finanzvorstand von Gameforge.

Doch damit nicht genug: Gameforge will die Berliner Firma, die rund 130 Mitarbeiter beschäftigt, ganz übernehmen: Eine Gameforge-Tochter hat jedem Frogster-Aktionär 25 Euro je Aktie in bar angeboten, hieß es in einer Mitteilung. Demnächst wollen die Karlsruher ein öffentliches Angebot vorlegen. Frogster soll aber als eigenständiges Unternehmen an den jetzigen Standorten erhalten bleiben.

Analysten halten das Übernahmeangebot von Gameforge für zu niedrig, sagte der Vorstandsvorsitzende von Frogster, Christoph Gerlinger. 25 Prozent der Frogster-Aktien sind in Streubesitz, 15 Prozent hält das Management. „Nach Kenntnis des Unternehmens beabsichtigen die Vorstände, die hier als Privatpersonen gefragt sind, nicht, das Übernahmeangebot anzunehmen“, sagte Gerlinger.

Frogster, 2005 als Vermarkter von klassischen PC-Spielen gegründet, konzentriert sich heute auf komplexe Online-Spiele, die die Nutzer auf ihren PCs installieren müssen. Das Unternehmen ist eines von rund 50, die in der Hauptstadt Spiele entwickeln und verlegen. Im vergangenen Jahr erlöste die seit 2006 börsennotierte Firma, die Töchter in San Francisco und Seoul hat, fast 15 Millionen Euro und verbuchte einen Gewinn nach Steuern von über zwei Millionen Euro. Frogsters bekanntestes Produkt ist das Online-Rollenspiel „Runes of Magic“, auf das drei Viertel des Umsatzes zurückgehen.

Gameforge ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter von Online-Spielen weltweit und vermarktet unter anderem Browser-Games, die im Internet gespielt werden. Die Firma machte 2009 mehr als 100 Millionen Euro Umsatz. Die Umsätze mit konventionellen PC- und Videospielen gingen nach Angaben des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungsmedien 2009 um zwei Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Die Nutzerzahl bei Online-Spielen wuchs – jedoch bei ebenfalls gesunkenen Umsätzen.

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