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Wirtschaft: Opel bekommt einen deutschen Chef

GM-Chefentwickler Karl-Friedrich Stracke folgt auf Nick Reilly, der in den Aufsichtsrat wechselt

Berlin - Mitarbeiter und Management des Autoherstellers Opel müssen sich erneut mit einem Wechsel an der Unternehmensspitze auseinandersetzen. Der Brite Nick Reilly verlässt überraschend nach nur 14 Monaten im Amt zum 1. April den Chefsessel und soll Vorsitzender des Aufsichtsrates der Adam Opel AG, Rüsselsheim, werden. Nachfolger wird der Chefentwickler des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM), Karl-Friedrich Stracke, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Reilly war im November 2009 zum Chef von GM Europe mit der Hauptmarke Opel/Vauxhall ernannt worden. Im Januar 2010 wurde er auch Opel-Chef in Rüsselsheim.

„Ich werde in Rüsselsheim bleiben und eng mit Karl zusammenarbeiten“, sagte Reilly in einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz. Reilly soll neben dem Aufsichtsratsvorsitz auch als Chef des GM-Europageschäfts langfristige Strategien für die Marken Opel/Vauxhall und Chevrolet erarbeiten. GM deutete den Wechsel in einer Mitteilung als deutliche Stärkung des europäischen Managements – „in einer Phase, in der Opel/Vauxhall seine Restrukturierungs- und Wachstumspläne umsetzt“. Anfang des Monats hatte Opel-Marketingchef Michael Hartwig das Unternehmen verlassen.

Im vergangenen Jahr war Europa mit rund 1,8 Milliarden Dollar die einzige Region, in der der GM-Konzern tiefrote Zahlen schrieb. Nachdem GM 2009 entschieden hatte, Opel/Vauxhall nicht zu verkaufen, sondern selbst zu sanieren, streicht der Konzern europaweit 8000 der 48 000 Arbeitsplätze. Das Werk im belgischen Antwerpen wurde unlängst geschlossen. Nick Reilly hatte unlängst auf dem Genfer Automobilsalon gesagt, Opel werde abzüglich der Kosten für den laufenden Personalabbau wie geplant im laufenden Jahr die Gewinnschwelle erreichen und ab 2012 schwarze Zahlen schreiben.

Der 55-jährige Deutsche Karl-Friedrich Stracke arbeitet seit 1979 bei Opel und GM. Seit 2009 verantwortete er als GM-Chefentwickler den globalen Produkt- und Technologiebereich, darunter die Entwicklung der Elektrofahrzeuge Opel Ampera und Chevrolet Volt. „Der europäische Markt und unser Geschäft in Europa sind äußerst wichtig für GM. Diese Personalentscheidung bringt uns die beste Führungsmannschaft in einer Zeit, in der das Unternehmen auf Wachstum und Profitabilität ausgerichtet ist“, erklärte GM-Chef Dan Akerson. Stracke wurde in einer Mitteilung mit den Worten zitiert, er freue sich, „gerade jetzt an der Spitze eines solch traditionsreichen deutschen Unternehmens stehen zu können“. mot/dpa

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