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Opel-Bieter: Die Chinesen sind nicht dabei

Der chinesische Autokonzern Beijing Automotive Industry Corp. (BAIC), der am Dienstagabend überraschend Interesse an einer Opel-Übernahme bekundet hatte, war am Mittwoch nicht an den Gipfelgesprächen in Berlin beteiligt.

„Es war definitiv zu spät, um den chinesischen Interessenten heute Abend zu beteiligen“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch in Berlin. Der Offerte der Chinesen wurden wenig Chancen auf Erfolg eingeräumt. „Ich glaube, dass das chinesische Angebot so spät gekommen ist, dass gar nicht mehr die Zeit besteht, es einem ähnlichen Abwägungsprozess und Verhandlungsprozess zu unterziehen wie bei den drei anderen Angeboten“, sagte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sieht BAIC nicht in der Position für eine Opel-Übernahme. Von dem Angebot der Chinesen läge „deutlich zu wenig“ auf dem Tisch. Nicht ausgeschlossen ist, dass BAIC zu einem späteren Zeitpunkt in die Verhandlungen einbezogen wird.

BAIC hat offenbar eine zweijährige Bestandsgarantie für alle deutschen Werke abgegeben, will keine Arbeitsplätze in Deutschland abbauen und verlangt staatliche Bürgschaften über fünf Milliarden Euro. Bei ihrem Gebot für Opel werden die Chinesen dem Vernehmen nach von der Deutschen Bank beraten.

Das staatliche Unternehmen hat große Pläne: Laut chinesischen Medien will BAIC zu den Gewinnern des Ausleseprozesses zählen, der der zersplitterten chinesischen Autobranche nach Expertenmeinung bevorsteht. Zu den schärfsten Konkurrenten gehören andere Staatsfirmen wie SAIC oder First Automobile Works (FAW). Mit eigenen Marken ist BAIC allerdings auch auf dem heimischen Markt bisher nicht aufgetreten. Die Chinesen profitieren vor allem von Kooperationen mit Daimler und Hyundai. Gute Kontakte zu General Motors sollen nun die Türen bei Opel öffnen. Tsp

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