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Karl-Thomas Neumann, ehemaliger Conti-Chef und VW-Manager, übernimmt einen der schwierigsten Jobs in der Autobranche.

© dpa

Opel: Ein neuer Mann an der Spitze

Der Aufsichtsrat hat Karl-Thomas Neumann zum Vorstandsvorsitzenden der angeschlagenen GM-Tochter ernannt. Der ehemalige VW-Manager soll Opel wieder profitabel machen.

Der frühere VW-Manager und Ex-Continental-Chef Karl-Thomas Neumann wird neuer Opel-Chef. Der Aufsichtsrat ernannte den 51-Jährigen am Donnerstag. Neumann ist der 17. Chef der General-Motors-Tochter seit den 1970er Jahren und tritt sein Amt am 1. März an. Mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden, der auch GM-Europa-Chef wird, verbindet sich die Erwartung, dass der angeschlagene Autohersteller bald wieder Gewinn erwirtschaftet und Marktanteile zurückgewinnt. „Ich weiß, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird“, ließ Neumann am Donnerstag mitteilen. „Aber ich bin davon überzeugt, dass wir den Turnaround schaffen werden.“ Opel und seine britische Schwestermarke Vauxhall hatten 2012 einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro gemacht.

Die Opel-Belegschaft hofft derweil auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen mit dem Management. Am vergangenen Mittwoch seien die Gespräche einigermaßen positiv gelaufen, hieß es am Donnerstag in Arbeitnehmerkreisen. „Bei GM wird langsam verstanden, dass wir eine verlässliche Abmachung brauchen, und zwar auch für Bochum.“ Mit dem Ende der Produktion des aktuellen Zafira wird kein Modell mehr in Bochum gebaut. IG Metall und Belegschaft wollen aber den Standort, der jetzt noch 3800 Personen Arbeit gibt, als Komponentenwerk und für den Getriebebau zumindest teilweise retten. Wenn es zu keiner Einigung kommt, wird GM/Opel einen teuren Interessenausgleich und Sozialplan inklusive Abfindungsregelung abschließen müssen. Am kommenden Dienstag werden die Verhandlungen in Rüsselsheim fortgesetzt. Dabei gibt es durchaus auch Differenzen auf der Seite der Arbeitnehmer: Die Belegschaften in Eisenach (Corsa, Adam) und Kaiserslautern (Komponenten) hätten weniger Sorgen, wenn Bochum vom Markt verschwinden würde. Alle Opel-Standorte sind nur zur Hälfte ausgelastet. Wenn Bochum indes über 2016 hinaus Bestand haben sollte, müssten vermutlich auch Kaiserslauten und Eisenach einen Beitrag zum Kapazitätsabbau leisten.

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