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Wirtschaft: Opel-Mitarbeiter helfen beim Sparprogramm Autokonzern will bis 2005 beim Personal 80 Millionen Euro sparen

Rüsselsheim (ro). Die Beschäftigten des angeschlagenen Autobauers Opel tragen mit Abstrichen bei der Lohnerhöhung und einem geringeren Weihnachtsgeld zur Sanierung des Konzerns bei.

Rüsselsheim (ro). Die Beschäftigten des angeschlagenen Autobauers Opel tragen mit Abstrichen bei der Lohnerhöhung und einem geringeren Weihnachtsgeld zur Sanierung des Konzerns bei. Vorstand und Betriebsrat haben sich auf ein langfristiges Kostensenkungsprogramm geeinigt. Bis Ende 2005 will der immer noch in der Krise steckenden Automobilhersteller damit netto rund 80 Millionen Euro einsparen. Die Beschäftigten müssen allerdings nur 2002 und 2003 deutliche Einschnitte hinnehmen.

Betriebsbedingte Kündigungen soll es bei dem Automobilbauer nicht geben, ebenso wenig wie einen überzogenen Stellenabbau. Für die Jahre 2004 und 2005 will Opel sogar wieder deutlich übertarifliche Zulagen zahlen. Grund: Dann werde Opel wieder in die Gewinnzone zurückkehren und deutlich schwarze Zahlen schreiben, sagte Vorstandsmitglied Norbert Küpper am Freitag bei der Vorstellung der Vereinbarung. Für Betriebsratschef Klaus Franz ist das Papier ein „herausragender Zukunftsvertrag und ein industriepolitisch innovatives Modell“.

Weniger Weihnachtsgeld

Allerdings beschränkt sich der Vertrag vor allem auf eher traditionelle Einsparmaßnahmen. Den Abschluss der Metallindustrie übernimmt Opel nur zum Teil: Löhne und Gehälter für die rund 34000 Beschäftigten in Deutschland werden rückwirkend zum 1. Juni um effektiv 3,1 Prozent erhöht. Am 1. Juni 2003 gibt es einen weiteren Aufschlag um 2,6 Prozent. Dazu gewährt Opel für Mai 2002 eine Einmalzahlung von 120 Euro. Die darüber hinausgehenden Bestandteile des Metallabschlusses werden mit den übertariflichen Leistungen verrechnet. Das Weihnachtsgeld wird 2002 und 2003 auf 70 Prozent eines Monatsgehaltes gekürzt. Abstriche gibt es auch bei Jubiläumszahlungen. Daneben sollen in den einzelnen Werken flexible Regelungen vereinbart werden. Der Stellenabbau wird nach Angaben von Küpper das bisherige Volumen nicht überschreiten. In diesem Jahr werden rund 2550 Arbeitsplätze gestrichen, so dass Opel in Deutschland am Jahresende noch rund 31800 Mitarbeiter haben wird. Den stärksten Aderlass wird es mit rund 1700 im Werk in Bochum geben. In Rüsselsheim werden rund 600 Stellen wegfallen, in Kaiserslautern etwa 100.

Die Vereinbarung gilt, so Vorstandsmitglied Klaudia Martini, als wichtiger Bestandteil des Restrukturierungsprogramms Olympia, mit dem Opel das Ergebnis bis Ende 2004 um zwei Milliarden Euro verbessern will. Angeblich wird das Unternehmen in diesem Jahr erneut einen Verlust von rund einer halben Milliarde Euro einfahren. Allein in den ersten fünf Monaten ist der Verkauf von Opel-Pkw in Deutschland um rund 20 Prozent geschrumpft.

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