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Wirtschaft: Opel und AOL: Die Konzerne kooperieren im Internet

Eine Wunderwelt sei das Internet zwar nicht, aber nach Ansicht von Carl-Peter Forster kann ein Automobilhersteller bei Marketing und Vertrieb auf das Web nicht verzichten. Deshalb setzt der neue Opel-Chef in den nächsten beiden Jahren auf eine strategische Partnerschaft mit dem Online-Dienst AOL.

Eine Wunderwelt sei das Internet zwar nicht, aber nach Ansicht von Carl-Peter Forster kann ein Automobilhersteller bei Marketing und Vertrieb auf das Web nicht verzichten. Deshalb setzt der neue Opel-Chef in den nächsten beiden Jahren auf eine strategische Partnerschaft mit dem Online-Dienst AOL. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten gestern in Rüsselsheim Forster und AOL Deutschland-Chef Uwe Heddendorp.

Einen bedeutenden zweistelligen Millionen-Betrag steckt Opel in die Allianz, die spätestens zur Internationalen Automobil-Ausstellung im September mit Leben gefüllt werden soll. Dann sollen sich Opel-Interessenten und die sechs Millionen AOL-Nutzer über speziell von AOL und Opel zusammengestellten Seiten unter aol.de, compuserve.com und netscape.de umfassend über alle Dienstleistungen, vor allem aber über alle Modelle des Automobilherstellers informieren können. Damit sollen das immer noch angekratzte Marken-Image von Opel aufpoliert und mehr Interessenten zum Kauf von Fahrzeugen aus Rüsselsheim bewegt werden - ob nun über das Internet oder über einen Opel-Händler. Die Allianz zwischen Opel und AOL ist allerdings nicht exklusiv. "Wir sprechen auch mit anderen Automobil-Herstellern", sagt Heddendorp.

Opel-Chef Forster hat vor allem die Entwicklung in den USA vor Augen. Die Hälfte aller Neuwagen-Käufer nutzt dort das Internet, um sich über die Modelle zu informieren. Die Opel-Mutter General Motors (GM) kooperiert jenseits des Atlantiks schon seit längerem mit AOL. In Brasilien hat GM bereits mehrere zehntausend Autos über das Internet verkauft.

Hier zu Lande sind die Erfolge eher bescheiden. Vor zwei Jahren begann Opel mit dem Verkauf eines Corsa über das Internet. Genaue Absatzzahlen nennt Opel allerdings nicht. Seit März läuft das Projekt Webcar. Dabei können bestimmte, kurzfristig lieferbare Modelle über das Internet zusammengestellt und gekauft werden. 69 Fahrzeuge hat Opel über diesen Weg bisher abgesetzt. "Das ist sehr wenig und liegt unter unseren Erwartungen", räumt Forster ein. Trotzdem sei der Weg über das Internet richtig. "Wir erwarten einen deutlichen Zuwachs." Dies unter anderem auch deshalb, weil die Kundenprofile von Opel und AOL übereinstimmten. Ob AOL-Werbeträger Boris Becker jetzt auf Opel umsteige? "Eine interessante Idee", sagt Forster.

Für interessant hält der Opel-Chef auch die Idee, Opel-Modelle auch in den USA anzubieten. "Das ist ein Thema, dass wir laufend diskutieren", sagt Forster. Aber es sei völlig offen, ob der Konzern Fahrzeuge unter dem Namen Opel oder einer anderen Marke in den USA verkaufen werde. Einen Termin gebe es noch nicht. Europa sei für Opel der primäre Markt - und um den müsse man sich in Rüsselsheim zu allererst kümmern.

ro

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