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Wirtschaft: Opel-Werk in Bochum scheint gerettet

Der neue Astra soll im Revier gebaut werden

Rüsselsheim/Bochum -Die Zukunft des Bochumer Opel-Werks scheint gesichert zu sein. Bochum habe gute Chancen, die neue Generation des Modells Astra ab 2010 zu bauen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Montag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel zeigte sich am Montag erfreut und sprach von einer „schönen Nachricht“, falls Bochum als Standort gesichert sei.

Dem Vernehmen nach gibt es keine Pläne des Mutterkonzerns General Motors (GM), das Bochumer Werk zu schließen. Die endgültige Entscheidung hänge aber von den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern ab. Bis Jahresende will GM entscheiden, welche Werke den neuen Astra bauen dürfen. Darum bewerben sich die fünf Standorte Bochum, Gliwice (Polen), Ellesmere Port (England), Antwerpen (Belgien) und Trollhättan (Schweden).

Laut „Auto-Zeitung“ wird der Astra künftig an vier Standorten vom Band rollen. Ein Konzernsprecher wollte dies nicht kommentieren. Die Verhandlungen gehen am heutigen Dienstag in eine neue Runde. Dann will das Management konkrete Zahlen und Forderungen auf den Tisch legen. Verhandelt wird über Arbeitszeiten und den Wegfall von Zuschlägen. Die Entscheidung werde von der Flexibilität, der Produktivität und logistischen Erwägungen abhängen, hatte das Management erklärt. GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster hat für den unterlegenen Standort mit Stellenabbau gedroht – obwohl GM in seinem Europageschäft seit 2005 bereits 12 000 Stellen gestrichen hat. „Die extreme Lösung wäre eine Werksschließung“, hatte Forster mehrfach gesagt. Zur Rettung der Werke hatten die Gewerkschaften vor einigen Tagen Zugeständnisse bei Gehalt und Arbeitszeiten im Volumen von 290 Millionen Euro gemacht. Das Management will die Kosten für die Astra-Produktion aber um mindestens 450 Millionen Euro senken.

Bochum und Antwerpen gelten beim Betriebsrat als besonders gefährdet. Der Gesamtbetriebsrat schätzt, dass die Astra-Werke wegen der steigenden Produktivität ab 2010 Kapazitäten für 230 000 Wagen zu viel haben werden. Der Astra ist das meistverkaufte Modell bei Opel. 2006 wurden 530 000 Astra produziert, davon rund ein Viertel in Bochum, wo zum Jahresende 7400 Mitarbeiter beschäftigt waren. Die neue Generation des Golf-Konkurrenten wird 2010 auf den Markt kommen.

Forster verteidigte unterdessen seinen rigorosen Sparkurs. „Europa bleibt ein schwieriges Feld, der Markt wächst nicht“, sagte der Manager der „Auto-Zeitung“. GM müsse weiterhin seine Kosten senken. Dank der Restrukturierung werde Opel auch in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. dpa

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