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Wirtschaft: Opel will außerhalb Europas wachsen

Nur Eisenach wird ausgebaut BERLIN (dw).Westeuropa ist für die Autohersteller die einzige Weltregion, deren Bedeutung abnimmt.

Nur Eisenach wird ausgebaut

BERLIN (dw).Westeuropa ist für die Autohersteller die einzige Weltregion, deren Bedeutung abnimmt.Darauf wies der Vorstandsvorsitzende der zu General Motors gehörenden Adam Opel AG, David Herman, am Dienstag anläßlich der Eröffnung der American Chamber of Commerce in Erfurt hin.Nach den Zahlen, die Herman bei seinem Vortrag präsentierte, haben Toyota, Ford und Nissan zwischen 1991 und 1996 weltweit Marktanteile verloren."VW und General Motors hingegen haben dazugewonnen, und die Koreaner werden zu einer ernsthaften Bedrohung", sagte Herman.Für Opel und General Motors könne er daher das Motto: "Keine Angst vor der Globalisierung" ausgeben. Im Zuge der Globalisierung werde Opel zusammen mit General Motors die Produktion in den neuen Werken in Polen, Argentinien, Brasilien, Thailand und China um fast eine Million Einheiten erhöhen.Der verstärkte Export aus den ehemaligen Produktionsstandorten könne dies nicht leisten, erklärte Herman.Gegen den stärkeren Export von Autos sprächen die noch immer vorhandenen, nichttarifären Handelshemmnisse."Der Protektionismus der gerade entstehenden heimischen Industrie ist überall gängige Übung", sagte der Opel-Chef und nannte Rußland und China als Beispiele.Darüberhinaus mache die für den Transport notwendige Logistik die Wettbewerbsfähigkeit in Asien gegenüber koreanischen und japanischen Autobauern zunichte.Drittens zähle der Faktor Kundennähe.Immerhin solle die Produktion im Opel-Werk Eisenach im nächsten Jahr mit Investitionen von 10 Mill.DM um 15 000 Fahrzeuge erhöht werden, wozu die Belegschaft um 5 Prozent oder 90 Mitarbeiter verstärkt wird. Der Trend, so das Fazit Hermans, sei, daß in Europa kurzfristig neue Arbeitsplätze durch den Export von Komponenten geschaffen werden.Dies gehe aber nur so lange, bis die Fertigung vor Ort vollständig entwickelt und integriert sei.Langfristig bleibe die Arbeitsplatzbilanz neutral: "Arbeitsplätze werden in Europa durch die rückläufigen Exporte verloren gehen.Aber auf der anderen Seite wird die Nachfrage nach Engineering-Unterstützung zunehmen." Gleichzeitig, betonte der Opel-Chef, gebe es keine Planungen, daß aus den neuen Fabriken in Asien, Osteuropa und Lateinamerika Modelle nach Westeuropa exportiert werden, die auch hier gefertigt werden können.

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