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Wirtschaft: Oppenhoff & Rädler: Vor der Fusion verliert die Wirtschaftskanzlei viel Personal

Oppenhoff und Rädler, eine der führenden deutschen Wirtschaftskanzleien, verliert in den nächsten Wochen einen großen Teil seiner Mitarbeiter in Berlin. 20 Partner sowie die beiden Senior-Partner Peter Raue und Klaus Mock werden die Kanzlei noch vor dem Ablauf dieses Jahres verlassen.

Oppenhoff und Rädler, eine der führenden deutschen Wirtschaftskanzleien, verliert in den nächsten Wochen einen großen Teil seiner Mitarbeiter in Berlin. 20 Partner sowie die beiden Senior-Partner Peter Raue und Klaus Mock werden die Kanzlei noch vor dem Ablauf dieses Jahres verlassen. Wie viele Rechtsanwälte (associates) den Partnern folgen werden, ist noch nicht klar. Während Ulrich Horstschäfer, der Leiter der Unternehmenskommunikation bei Oppenhoff & Rädler, davon ausgeht, dass maximal 35 der rund 60 Rechtsanwälte und Notare in Berlin das Büro der Kanzlei verlassen, rechnen Beobachter mit bis zu 45 Austritten. Horstschäfer betonte gegenüber dem Tagesspiegel, dass der Weggang der Berliner Kollegen "ein menschlicher und fachlicher Verlust" für die renommierte Kanzlei sei. Es werde bereits begonnen, interessierte Partner aus anderen Standorten nach in die Hauptstadt zu versetzen. "Wir werden das Büro in Berlin nicht schließen", versicherte er.

Das Ausscheiden der Rechtsanwälte steht in Zusammenhang mit der in der näheren Zukunft geplanten Fusion von Oppenhoff & Rädler und der britischen Sozietät Linklaters. Die Partner der deutschen Kanzlei hatten im Juli dem Zusammenschluss mit Linklaters zugestimmt. Durch die Fusion, die zu Beginn des nächsten Jahres wirksam werden soll, entsteht eine international ausgerichtete Großkanzlei mit mehr als 1500 Anwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Peter Raue, früherer Namensgeber des Büros und charismatische Persönlichkeit der Berliner Anwaltschaft, will noch in diesem Jahr mit 25 bis 30 Anwälten das Hauptstadtbüro der amerikanischen Kanzlei Hogan & Hartson eröffnen. Er begründete seine Entscheidung gegen einen Eintritt bei Linklaters mit der Philosophie der britischen Kanzlei. "Ich passe nicht in eine Kanzlei, die sich in ihrer Beratung ausschließlich auf das Börsen - und Bankgeschehen konzentriert", bekundete er.

Die geplante Fokussierung der Großkanzlei auf das Banken- und Unternehmensrecht dürfte der Grund dafür sein, weswegen auch Klaus Mock, neben Raue zweiter Senior-Partner des Haupststadtbüros, gehen wird. Der Spezialist für Immobilienrecht habe gemerkt, dass eine Fusion für sein Rechtsgebiet nicht "fruchtbringend" sei, mutmaßen Kollegen in Berlin. Zusammen mit weiteren Oppenhoff & Rädler-Anwälten will Mock eine auf Immobilien spezialisierte Kanzlei gründen.

Konrad Schmidt-Werthern

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