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ORTSTERMIN: Ludwig Erhard für Afrika

Sie hat viel einstecken müssen seit dem Ausbruch der Finanzkrise: Die freie Marktwirtschaft steht unter Beschuss, wird genau beäugt, kritisiert oder gar verteufelt – und mit ihr steht das vielgepriesene deutsche Modell, die soziale Marktwirtschaft, auf dem Prüfstand. Am Dienstagabend hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung geladen, den Blick Afrikas auf die soziale Marktwirtschaft zu diskutieren.

Sie hat viel einstecken müssen seit dem Ausbruch der Finanzkrise: Die freie Marktwirtschaft steht unter Beschuss, wird genau beäugt, kritisiert oder gar verteufelt – und mit ihr steht das vielgepriesene deutsche Modell, die soziale Marktwirtschaft, auf dem Prüfstand. Am Dienstagabend hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung geladen, den Blick Afrikas auf die soziale Marktwirtschaft zu diskutieren. Für einen Abend schien die leidige Auseinandersetzung mit der Krise ausgesetzt. Stattdessen gab es Lobeshymnen im Saal, und wirkte, als wäre der deutsche Exportschlager unbeschadet aus den Turbulenzen der Krise hervorgegangen.

John Kufuor, von 2001 bis 2009 Staatspräsident der Republik Ghana, pries das ökonomische Modell, das dem ehemaligen Bundeskanzler und CDU-Politiker Ludwig Erhard zugerechnet wird: „Die Soziale Marktwirtschaft fördert Wettbewerb und Profitabilität und befürwortet zugleich den mäßigenden Einfluss der staatlichen Regulierung, um zu garantieren, dass die Interessen des einfachen Bürgers nicht vom Profitstreben erdrückt werden“, sagte Kufuor. Zugleich sieht er in der sozialen Marktwirtschaft große Chancen für seinen Kontinent. Das Modell habe „großes Potenzial, Afrika aus der Armut und zu Wohlstand zu führen“, so wie es auch Ghana geholfen habe.

Das westafrikanische Land nimmt auf dem Kontinent eine Vorbildrolle ein, im vergangenen Jahrzehnt konnten Armut und Hunger deutlich reduziert, die Neuverschuldung gesenkt und die Gesundheitsversorgung verbessert werden. Bei den Reformen habe man sich von den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft leiten lassen, sagte Kufuor. Das, mahnte er, sollten auch andere afrikanische Staaten tun. Der Applaus war groß an diesem Abend. Und auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Hartwig Fischer freute sich über so viel Gemeinsamkeit: „Ich stelle viel Übereinstimmung mit unseren Ansichten fest“. Er ist sich sicher: „Um die Zukunftsfähigkeit eines Entwicklungslandes sicherzustellen, muss der Staat Rahmenbedingungen im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft entwickeln.“

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