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Wirtschaft: Ostdeutsche Lebensmittel verkaufen sich etwas besser

BERLIN (fbe).Trotz der schwierigen Ertragslage erwirtschaftet das ostdeutsche Ernährungsgewerbe inzwischen 12,3 Prozent des Umsatzes der Branche in Deutschland.

BERLIN (fbe).Trotz der schwierigen Ertragslage erwirtschaftet das ostdeutsche Ernährungsgewerbe inzwischen 12,3 Prozent des Umsatzes der Branche in Deutschland.Angesichts der großen Hürden, vor denen gerade Marktneulinge stehen, sei das Ergebnis beachtlich.Dennoch seien weitere Anstrengungen erforderlich, um eine selbsttragende Wirtschaftsstruktur zu erreichen, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Staatssekretär Rudi Geil (CDU), am Donnerstag in Berlin.Geil äußerte sich im Hinblick auf die bevorstehende Lebensmittelmesse Anuga Spezial in Köln.Nach seinen Angaben liegt der Umsatzanteil von Ostprodukten im westdeutschen Einzelhandel gegenwärtig bei rund fünf Prozent.Zu diesem aus Geils Sicht beachtlichen Ergebnis hätten im wesentlichen die großen Handelsunternehmen beigetragen, die ihre Versprechen zur Verdopplung der Warenbezüge aus ostdeutscher Produktion gehalten hätten.

Die entscheidenden Leistungen seien jedoch von den Firmen in der ostdeutschen Konsumgüterindustrie selbst erbracht worden.Mit qualitativ hochwertigen Produkten zu guten Preisen und umfassendem Service sei es vielen ostdeutschen Herstellern gelungen, den Handel von ihrer Leistungsfähigkeit zu überzeugen."Jetzt bedarf es gemeinsamer Anstrengungen, um das Produkt an den Kunden zu bringen", sagte der Staatssekretär.Dazu biete die Kölner Anuga eine wirkungsvolle Plattform, mit der sowohl Handel als auch Verbraucher erreicht werden könnten, betonte Geil.

Nach Angaben der KölnMesse stammen von den 316 Unternehmen, die ihre Spezialitäten ausstellen, 65 aus den neuen Bundesländern.Die Anuga Spezial biete insbesondere zahlreichen mittleren und kleineren Herstellern Gelegenheit, sich und ihre regionalen Produktie zu präsentieren.

Die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Sabine Eichner Lisboa, wies eindringlich darauf hin, daß sich die unsichere wirtschaftliche Lage dämpfend auf die Umsatzentwicklung der Lebensmittelindustrie auswirke.Der Umsatz sei im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 0,3 Prozent auf gut 113 Mrd.DM gestiegen.Für das gesamte Jahr sei nur mit einem Wachstum von weniger als einem Prozent zu rechnen.Aufgrund der angespannten Ertragslage konzentrierten sich viele Betriebe weiter darauf, durch Zusammenschlüsse und Rationalisierungen Kostensenkungspotentiale auszuschöpfen.

Unterdessen veröffentlichte die Agrarindustrie ein gutes Exportergebnis.Danach ist der Export deutscher Nahrungsmittel und Getränke in den ersten sechs Monaten des Jahres auf einen Rekordstand geklettert.Das Volumen der Agrar-Ausfuhren habe mit 22,57 Mrd.DM um 12,6 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, teilte die Centrale Maketing Gesellschaft (CMA) der deutschen Agrarwirtschaft am Donnerstag in Bonn mit.Die Auswirkungen der Finanz- und Währungskrise in Rußland ist für die CMA eine "große Unbekannte".Einzelberichte deuteten auf "dramatische Rückgänge" hin, die aber erst in der zweiten Jahreshälfte in der Statistik auftauchten.Im ersten Halbjahr wurden Lebensmittel im Wert von 1,62 Mrd.DM nach Rußland geliefert, das entsprach einem Zuwachs um mehr als 18 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 1997.

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