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Wirtschaft: Ostdeutsche sparen mehr Sparkassen verdienen

an Lebensversicherungen

Berlin - Sparkassenkunden in Ostdeutschland haben wegen der Verunsicherung im Zuge der Hartz IV-Reform 2004 mehr Geld auf die hohe Kante gelegt. Das teilte der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband (OSGV) in Berlin mit. Der Sichteinlagenbestand sei um 522 Millionen Euro auf 23,3 Milliarden Euro gewachsen, sagte der Geschäftsführende Präsident Rainer Voigt.

Er begründete die Sparneigung mit sinkenden Nettoeinkommen bei moderat steigenden Preisen in Ostdeutschland. Auch die Nachfrage nach Krediten bei privaten Investoren sowie bei Mittelständlern und Selbstständigen sank. Allerdings hielten sich auch die Sparkassen zurück: „Beide Seiten sind vorsichtiger geworden“, räumte Voigt ein. 2004 hatten ostdeutsche Sparkassen Unternehmen und Selbstständigen Kredite in Höhe von 1,91 Milliarden Euro zugesagt – im Vorjahr waren es 2,01 Milliarden Euro. Dabei handelte es sich um rund 22400 Einzelkredite für den Mittelstand mit einem Durchschnittswert von 85000 Euro.

Dagegen gaben die Ostdeutschen 2004 mehr für Versicherungen aus: „Der Absatz von Kapitallebensversicherungen war stark“, so Voigt. Grund sei das Auslaufen von Steuervorteilen für Lebensversicherungen. 125995 Verträge wurden 2004 vermittelt, ein Plus von 52,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt haben die ostdeutschen Sparkassen 2004 so viel verdient wie seit 1997 nicht mehr, das Betriebsergebnis lag vor Bewertung bei 1,25 Milliarden Euro. Das sind 1,29 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) (2003: 1,17 Prozent). Die Mitarbeiterzahl sank um 1499 Personen auf 26297 Beschäftigte.

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