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Wirtschaft: Otelo-Kauf belastet Mannesmann-Ergebnis

DÜSSELDORF (kv/HB).Der Kauf des Festnetzgeschäfts der bisherigen Veba- und RWE-Tochter Otelo wird das Ergebnis des Mannesmann-Konzerns 1998 merklich belasten.

DÜSSELDORF (kv/HB).Der Kauf des Festnetzgeschäfts der bisherigen Veba- und RWE-Tochter Otelo wird das Ergebnis des Mannesmann-Konzerns 1998 merklich belasten.Statt einer weiteren Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, des Jahresüberschusses und des Gewinns je Aktie, wie dies 1998 gelang, erwartet der Mannesmann-Vorstand lediglich Werte auf Vorjahreshöhe: "Mannesmann sieht in dem Erwerb eine Steigerung des Unternehmenswertes unter Inkaufnahme einer Belastung des Ergebnisses im Jahr 1999." Die Börse reagierte mit einem deutlichen Kursrückgang der Aktie.

Allerdings können die Aktionäre dennoch relativ zuversichtlich nach vorn schauen.Denn sollte es zur geplanten Aufstockung der italienischen Telekommunikationsaktivitäten kommen, würden die drei genannten Ergebniskennziffern wieder besser ausfallen als 1998.Allerdings würde das Ergebnis je Aktie wegen höherer Fremdanteile nicht steigen.

Der designierte Vorstandsvorsitzende, Klaus Esser - er soll mit Ablauf der Hauptversammlung am 28.Mai Nachfolger des dann an die Aufsichtsratsspitze wechselndenJoachim Funk werden -, gab sich vor der Presse relativ zuversichtlich: "Die Chancen stehen jetzt 75 : 25, also drei zu eins." Bisher hatte Mannesmann die Aussichten, in Italien zum Zuge zu kommen, mit zwei zu eins eingeschätzt.Es sei aber nicht auszuschließen, daß noch ein anderer Kandidat mit auf den Plan trete.Voraussetzung für das Gelingen des Geschäftes ist, daß der italienische Olivetti-Konzern mit seinem Übernahmeangebot an die Telecom Italia Erfolg hat.Zur Finanzierung würde Olivetti seine bisherigen Telekommunikationsaktivitäten an Mannesmann abgeben.Für 14,9 Mrd.DM würde der Konzern dann 100 Prozent der Festnetzgesellschaft Infostrada und 55 Prozent des Mobilfunkbetreibers Omnitel besitzen.Zur Finanzierung des Deals würde Mannesmann nach Essers Worten eher die "Verschuldung verbreitern", als die Eigenkapitalbasis aufzustocken.Die Nettofinanzverschuldung sei zum Jahreswechsel 1998/99 auf Null gegangen.Im Interesse der Aktionäre sei es richtig, vorerst nicht mit einer neuen Aktienausgabe an den Markt zu gehen, sondern eher mit einer Anleihe.

Esser verwies auch darauf, daß für Otelo nicht nur der reine Kaufpreis von 2,25 Mrd.DM aufgewendet werden müsse, sondern darüber hinaus noch Investitionen insbesondere ins Festnetz von mehr als 1Mrd.DM nötig seien.Einschließlich der planmäßigen Investitionen für die Mannesmann-Festnetztochter Arcor seien insgesamt 2,5 bis 2,9 Mrd.DM erforderlich.

Esser ließ erkennen, daß der Konzern auch Interesse an der britischen Mobilfunkgesellschaft One 2 One zeige.Einen ersten Schritt auf den britischen Markt habe man mit dem Kauf von Otelo gemacht, die mit einer Tochter in Großbritannien präsent ist.Das britische Unternehmen ist die kleinste von vier Mobilfunkgesellschaften, die derzeit in Großbritannien zum Verkauf stehen.

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