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Digitale Daten sichern - mittlerweile ein echtes Dauerbrenner-Thema.

© Brendan SMIALOWSKI / AFP

"Panbox": Staatlich gefördert die eigenen Daten verschlüsseln

Hohe Ansprüche: Mit "Panbox" soll dem Verbraucher seine "digitale Souveränität" zurückgegeben werden, heißt es aus dem Verbraucherministerium. Deshalb hat es eine halbe Million Euro in die Entwicklung einer App investiert, mit der sich Daten in der Cloud verschlüsseln lassen.

Von Anna Sauerbrey

Verschlüsselung für jedermann, seit dem NSA-Skandal ist das eine beliebte politische Forderung. Doch nun ist diese Forderung Wirklichkeit geworden. Am Dienstag haben das Fraunhofer-Institut für Sicherheit in der Informationstechnologie, die Sicherheitsfirma Sirrix und das Verbraucherministerium eine Anwendung vorgestellt, mit der sich Dateien, die in Cloudspeicherdiensten gelagert werden, leicht verschlüsseln, teilen und auch wieder entschlüsseln lassen. Gefördert wurde das Projekt mit 600 000 Euro aus dem Etat des Ministeriums. Nutzerfreundliche Verschlüsselungstechnologien seien wichtig, um den Verbrauchern ihre „digitale Souveränität“ wiederzugeben, sagte Staatssekretär Ulrich Kelber.

Panbox“ heißt die Software, sie ist zurzeit für Windows 7 und höher, Android 4.1 und höher und für Linux verfügbar, allerdings noch nicht für Apple-Geräte. Ansonsten ist das Programm prinzipiell für jeden Clouddienst verwendbar.

Für Panbox braucht man keine Vorkenntnisse. Das Programm ergänzt die Anwendung der Cloud, die man bereits auf dem Handy, Tablet oder PC installiert hat. Hat man etwa seine „Dropbox“ bereits in den Dateimanager integriert, kann man nach der Installation von „Panbox“-Dateien ebenso einfach wie in den Dropbox-Ordner in den Panbox-Ordner ziehen. Das Programm erledigt das Verschlüsseln und Hochladen in die Cloud.

Über Panbox lassen sich Dateien mit anderen Nutzern teilen. Das Programm arbeitet mit einem doppelten Schlüsselsystem. Jeder Nutzer hat einen privaten Schlüssel, mit dem er Dateien „entschlüsseln“ kann. Außerdem hat er einen öffentlichen Schlüssel, den er weitergeben darf und es so anderen Nutzern ermöglicht, für sie freigegebene Dateien zu nutzen.

Panbox ist nicht die erste Verschlüsselungssoftware für Clouddienste auf dem Markt. Bereits seit einigen Jahren bietet etwa das Augsburger Start-up Boxcryptor eine vergleichbare Software an. Allerdings bleibt bei Panbox auch der private Schlüssel stets in der Hand des Nutzers, statt auf einem zentralen Server zu liegen.

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