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Wirtschaft: Pannen-Skandal bei Daimler-Tochter

Aus Asien kommen weitere schlechte Nachrichten für DaimlerChrysler: Die bislang profitable japanische Lastwagen-Tochter Mitsubishi Fuso rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch. Ferner durchsuchte die Polizei am Donnerstag die Konzernzentrale in Tokio und verhaftete fünf frühere und zwei noch amtierende Fuso-Manager.

Aus Asien kommen weitere schlechte Nachrichten für DaimlerChrysler: Die bislang profitable japanische Lastwagen-Tochter Mitsubishi Fuso rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch. Ferner durchsuchte die Polizei am Donnerstag die Konzernzentrale in Tokio und verhaftete fünf frühere und zwei noch amtierende Fuso-Manager. Ihnen wird vorgeworfen, für Unfälle verantwortlich zu sein, weil sie Qualitätsmängel an Lkw verschleiert haben sollen. Nach der Entscheidung von Daimler-Chrysler, der Pkw- Tochter Mitsubishi kein Geld mehr zu geben und dem sich abzeichnenden Ausstieg beim koreanischen Autobauer Hyundai, gerät nun ein weiterer Eckpfeiler derAsienstrategie von Konzernchef Jürgen Schrempp ins Wanken.

Der Fuso-Aufsichtsratsvorsitzende Michio Hori kündigte für das laufende Geschäftsjahr einen massiven Umsatzrückgang um 20 bis 30 Prozent an. Als Grund nannte er die Sondernachfrage des vergangenen Geschäftsjahres, in dem besonders viele Lastwagen verkauft wurden, weil ältere Fahrzeuge nicht mehr die verschärften Abgasnormen einhalten konnten. Hinzu komme aber auch der negative Einfluss des Skandals um die Lkw-Qualitätsmängel von Fuso. „Das Vertrauen unserer Händler und Kunden wurde enttäuscht“, räumte Hori ein.

Mitsubishi Fuso, heute zu 65 Prozent im Besitz von Daimler-Chrysler, wurde im Januar 2003 von Mitsubishi Motors abgespalten. Dem Unternehmen wird seit mehr als einem Jahrzehnt vorgeworfen, vor 1996 fehlerhafte Radnaben für Lkw produziert zu haben. In diesem Zusammenhang sind bislang rund 50 Unfälle bekannt geworden. Dabei kam vor zwei Jahren eine Frau ums Leben. Das Unternehmen argumentierte lange Zeit, die Unfälle seien auf Wartungsfehler zurückzuführen. Erst im März dieses Jahres gab es zu, die Radaufhängungen für bestimmte Fahrzeuge seien nicht sicher genug. Vor wenigen Wochen rief Fuso 112 000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. HB

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