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PARKETT Geflüster: Im Handel steigen die Löhne Tarifvertrag könnte Pilotfunktion haben

In Österreich stehen zwei Berggipfel zum Verkauf: Für 121 000 Euro sind die Spitzen des 2690 Meter hohen „Großen Kinigat“ und des 2 600 Meter hohen „Roßkopf“ zu haben. Bis 2001 gehörten die Gipfel dem Staat, seitdem der Bundesimmobiliengesellschaft.

In Österreich stehen zwei Berggipfel zum Verkauf: Für 121 000 Euro sind die Spitzen des 2690 Meter hohen „Großen Kinigat“ und des 2 600 Meter hohen „Roßkopf“ zu haben. Bis 2001 gehörten die Gipfel dem Staat, seitdem der Bundesimmobiliengesellschaft. Bis zum 8. Juli läuft die Ausschreibung, 20 Interessenten gibt es schon. Wir vermuten unter ihnen frustrierte Manager, die mal wieder spitze sein wollen. Oder darbende Anleger, die das Allzeithoch suchen. mot

Korntal-Münchingen/Berlin – Millionen Mitarbeiter im deutschen Einzelhandel können auf höhere Löhne hoffen. In Baden-Württemberg haben sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi in der Nacht zum Freitag auf einen Tarifvertrag geeinigt. Der Beschluss könnte eine Signalwirkung für die gesamte Branche mit 2,9 Millionen Beschäftigten in Deutschland haben.

Für die 220 000 Beschäftigten in Baden-Württemberg gibt es rückwirkend ab dem 1. Juni drei Prozent mehr Geld. Für April und Mai dieses Jahres gibt es keine Erhöhung. Für April 2012 ist eine Einmalzahlung von 50 Euro vorgesehen. Im Mai 2012 gibt es wieder einen „Nullmonat“, bevor ab dem 1. Juni 2012 die Entgelte um weitere zwei Prozent erhöht werden. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate.

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane sprach von „akzeptablen Entgeltsteigerungen“. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass auch die Beschäftigten in anderen Regionen von den Verhandlungen profitieren würden: „Ich gehe davon aus, dass dieser Abschluss eine Signalwirkung auch für die Verhandlungen in den anderen Bundesländern hat und die Arbeitgeber sich dort jetzt entsprechend bewegen.“

„Eine Eins-zu-eins-Übernahme wird nicht erfolgen“, sagte hingegen der Leiter des tarifpolitischen Ausschusses des HDE, Rainer Marschaus. Der Ausschuss werde sich am 14. Juni mit der Frage beschäftigen, ob Baden-Württemberg als Vorbild dienen könne. „Ich erwarte eine kontroverse Diskussion“ sagte er.

In Baden-Württemberg vereinbarten die Parteien auch Änderungen im Manteltarifvertrag. So sei die diskriminierende altersabhängige Urlaubsstaffel abgeschafft worden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke. In Zukunft hätten alle Beschäftigten Anspruch auf sechs Wochen Urlaub.

„Dieser Abschluss ist ein Erfolg unserer massiven Streikbewegung der vergangenen drei Wochen“, sagte Franke. Mehrere tausend Einzelhandels-Beschäftigte in Baden-Württemberg hatten immer wieder die Arbeit niedergelegt. Der Verhandlungsführer der baden-württembergischen Arbeitgeber, Philip Merten, sagte nach der Einigung, der Abschluss sei aus Sicht der Arbeitgeber gerade noch vertretbar. Es seien schwierige Gespräche gewesen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gingen die Verhandlungen am Freitag weiter. dpa

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