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Wirtschaft: Pay-TV-Urteil belastet Telekom

BERLIN (dw).Die am Mittwoch geplatzten Pay-TV-Pläne von Bertelsmann und Kirch könnten auch Spuren im Ergebnis der Telekom hinterlassen.

BERLIN (dw).Die am Mittwoch geplatzten Pay-TV-Pläne von Bertelsmann und Kirch könnten auch Spuren im Ergebnis der Telekom hinterlassen.Wenn das digitale Fernsehen in dieser Form nicht kommt, befürchtet Petra Heist, Analystin der Bayerischen Vereinsbank, "wird die Telekom massiv an Einspeisegebühren verlieren".Auch eine Gebührenerhöhung - als Entgelt für die versprochene digitale Programmvielfalt - dürfte sich dann nicht rechtfertigen lassen.

Gleichzeitig mehren sich Hinweise, daß einzelne Posten in der Bilanz der Telekom überbewertet sein könnten.Nach einem internen Papier der Bonner Regulierungsbehörde, das dem Tagesspiegel vorliegt, können etwa die angekündigten Rückstellungen der Telekom von 3,5 bis 4,5 Mrd.DM nicht plausibel mit dem TV-Kabelstreit erklärt werden.Die von der Regulierungsbehöre geforderte Senkung der Kabelgebühren schlägt demnach nur mit einem Minus von rund 100 Mill.DM pro Jahr zu Buche.Wenn die Telekom dafür Rückstellungen in 45facher Höhe bilde, stehe das "in einer krassen Fehlrelation zueinander".Auch über den Wert der Telekom-Immobilien gibt es offenbar Zweifel.Diese seien möglicherweise überbewertet, verlautete inoffiziell aus dem Bundesfinanzministerium.Ein Gutachten werde in Kürze erwartet."Das Gerücht gibt es schon lange", so eine Bankanalystin.

Telekom-Sprecher Ulrich Lissek verteidigte die Rückstellungen von 4,5 Mrd.DM.Diese seien auch wegen Regulierungsvorgaben zu Abschreibungsfristen und interner Verzinsung notwendig geworden.Zudem müsse aufgefangen werden, daß man jetzt nur noch schwer Partner bei der Ausgliederung des Kabelbereiches finden werde.

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