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Wirtschaft: Peek & Cloppenburg: Das Kaufhaus setzt auf die Familie

Die Werbung kam gut an: "Streng feste billige Preise" versprach das Berliner "Special-Haus für Herren- & Knabenbekleidung" in großflächigen Zeitungsannoncen schon 1901 bei der Eröffnung. Einen Erfolg, den die Eigentümer, die Textilhandelskette Peek & Cloppenburg (P&C), nun zum 100-jährigen Jubiläum in Deutschland wiederholen wollen: Bei dem am heutigen Montag bundesweit startenden Sonderverkauf gibt es Designer-Ware zum Schnäppchenpreis.

Die Werbung kam gut an: "Streng feste billige Preise" versprach das Berliner "Special-Haus für Herren- & Knabenbekleidung" in großflächigen Zeitungsannoncen schon 1901 bei der Eröffnung. Einen Erfolg, den die Eigentümer, die Textilhandelskette Peek & Cloppenburg (P&C), nun zum 100-jährigen Jubiläum in Deutschland wiederholen wollen: Bei dem am heutigen Montag bundesweit startenden Sonderverkauf gibt es Designer-Ware zum Schnäppchenpreis.

Mit seiner Strategie, verlässliche Qualität nicht immer billig, aber preiswert anzubieten, ist Deutschlands zweitgrößter Textilhändler in den vergangenen Jahren erstaunlich gut gefahren. Auch die jungen, aggressiven Konkurrenten wie Hennes & Mauritz haben das Unternehmen, zu dem auch die Modekette Ansons gehört, scheinbar kaum erschüttert. Während die Branche seit Jahren über magere Umsätze klagt, zahlreiche Betriebe aufgeben mussten, und die Nummer eins in Deutschland, C&A, mit deutlichen Umsatzverlusten in die roten Zahlen rutschte, weitete der in Düsseldorf beheimatete Konzern seinen Umsatz von zwei Milliarden 1993 auf inzwischen 2,7 Milliarden aus und zählt nach eigenem Bekunden zu den profitabelsten der Branche.

Eine Überprüfung ist schwer: Ergebniszahlen veröffentlicht der Familienkonzern, den die beiden Oldenburger Heinrich Adolph Cloppenburg und Johann Theodor Peek schon 1869 in Rotterdam gründeten und später nach Deutschland verlegten, traditionell nicht. Zur "Familie" zählen auch die Beschäftigten, die mit Umsatzprämien belohnt werden - von Streiks und Widerstand gegen längere Öffnungszeiten blieb P&C meist verschont.

Ganz spurlos, heißt es in der Branche, ist die Flaute aber auch an P&C nicht vorbeigegangen. Zum Jubiläum in Deutschland geht der Konzern deshalb in die Offensive. In Düsseldorf eröffnet demnächst das 60 Millionen Mark teure Flaggschiff der Gruppe, ein gläsernes Edelkaufhaus mit dem Schwerpunkt Designerware, ähnlich jenen in Berlin und Frankfurt. Zwei weitere entstehen in Köln und Stuttgart, die Zahl der deutschen Filialen steigt damit auf insgesamt 67. Auch für die Imagekampagne scheute der Konzern keine Kosten: Für P&C werben nun Rockstar Nina Hagen, Claudia Schiffer und Evergreen-Bandleader James Last - getreu nach dem Motto "We are family", das Kaufhaus für Jung und Alt. Gespart wird anderswo: In Holland und Belgien werden 18 der bislang 22 Filialen geschlossen.

chi

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