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Wirtschaft: Pepsi-Cola: Der Getränkeproduzent geht mit neuer Führungsriege an den Start

Kaum hatten die Pepsi-Aktionäre am Mittwoch die Übernahme des Müsli-Herstellers Quaker Oats Company abgesegnet, stellte der Verwaltungsrat des zweitgrößten Getränkeproduzenten der Welt sein neues Spitzenmanagement vor. Steven S.

Kaum hatten die Pepsi-Aktionäre am Mittwoch die Übernahme des Müsli-Herstellers Quaker Oats Company abgesegnet, stellte der Verwaltungsrat des zweitgrößten Getränkeproduzenten der Welt sein neues Spitzenmanagement vor. Steven S. Reinemund, 53, seit 1999 Präsident von PepsiCo mit Zuständigkeit für das operative Geschäft, löst den 56 Jahre alten Roger A. Enrico als Vorstandschef und Chief Executive Officer (CEO) ab. Die Finanzdirektorin Inrda K. Nooyi, 45, aus Indien wird zusätzlich Präsidentin. Enrico bleibt bis 2002 als Vizevorsitzender. Die Quaker-Oats-Akquisition bedarf noch der Zustimmung der Wettbwerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC). Pepsi hatte den Management-Wechsel bereits im vergangenen Jahr nach der Ankündigung der Quaker-Oats-Übernahme bekannt gegeben. "Pepsi befindet sich mit viel Schwung auf einem großartigen strategischen Kurs und mit Roger und Indra an meiner Seite wird der Übergang wahrhaftig nahtlos sein", sagte Reinemund in einer Erklärung. An der Wall Street ist das Reinemund-Nooyi-Gespann als "dynamisches Duo" bekannt.

Die Anleger haben zunehmend Vertrauen in Pepsis Management, das ihnen im zurückliegenden Quartal den elften zweistelligen Gewinnanstieg in Folge beschert hat. Bei einem Börsenkurs von 40,85 Dollar liegen Pepsi-Papiere nur noch etwas hinter dem Erzrivalen Coca-Cola, die am Freitag in New York bei 47,5 Dollar aus dem Handel gingen.

Reinemund ist erst der vierte Vorstandschef seit Pepsis Gründung vor 36 Jahren. Vor seiner Berufung zum Präsidenten war Reinemund Chef von Pepsis größtem Geschäftsbereich, dem Snacks-Hersteller Frito-Lay gewesen. Frito-Lay hatte damals einen Umsatz von elf Milliarden Dollar. Begonnen hat er seine Karriere 1984 in der früheren Pizza-Hut-Abteilung. Reinemund hat an der University of Virginia einen Master of Business Administration - ein MBA - abgelegt, nachdem er zuvor an der US-Marineakademie studierte.

Enrico kam 1971 als Produktmanager zu Pepsi. 1996 wurde er Vorstandschef. Unter seiner Führung fand ein Konzernumbau statt: Die Restaurants-Aktivitäten wurden ausgegliedert und als börsennotiertes Unternehmen auf eigene Beine gestellt und der Abfüllungsbereich Pepsi Bottling Group machte in einer Erstauflage sein Börsendebut. Unter Enrico übernahm Pepsi außerdem den Fruchtsäftehersteller Tropicana. 2000 wurde schließlich der Zusammenschluss mit Quaker Oats angekündigt. Bei Quaker Oats ging es Pepsi hauptsächlich um die führende Sportgetränkemarke Gatorade, auf die es auch Coca-Cola abgesehen hatte.

Zu Nooyis Verantwortungsbereich als Finanzchefin gehören Unternehmensstrategie, Finanzverwaltung, Steuern, Buchhaltung, globale Zusammenschlüsse und Akquisitionen, Informationstechnologie und Einkauf. Vor ihrer Berufung im Februar 2000 hatte sie als Bereichsleiterin (Senior Vice President) für Strategie und Entwicklung Pepsis weltweite Konzernstrategie überwacht. "Indra hat an Pepsis strategischer Umwandlung maßgeblich mitgearbeitet", sagte Reinemund. Die gebürtige Inderin absolvierte das Madras Christian College in Madras. Danach studierte sie am Indian Institute of Management in Kalkutta und an der Yale University. Beide Hochschulen absolvierte sie mit MBAs.

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