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Personalabbau: Telekom dementiert weitere Stellenstreichungen

Die Deutsche Telekom hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach das Unternehmen den Abbau von weiteren 23.000 Arbeitsplätze in Deutschland bis zum Jahr 2010 prüft. Doch das Dementi klingt halbherzig.

Bonn/Hamburg - Es gebe keine entsprechenden Beschlüsse, sagte ein Unternehmenssprecher. Er verwies zugleich auf Aussagen von Unternehmenschef Kai-Uwe Ricke, wonach ein weiterer Personalabbau ab 2008 nicht ausgeschlossen werden könne. Bis dahin will sich die Telekom von 32.000 Mitarbeitern trennen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnte den Konzern eindringlich vor einem weiteren Stellenabbau.

Die "Bild"-Zeitung hatte unter Berufung auf ein internes Vorstandspapier berichtet, angesichts des Wettbewerbs könne der Konzern nur noch rund 93.000 Menschen in Deutschland "wettbewerbsfähig beschäftigen". Von den derzeit 167.000 Vollzeitstellen in Deutschland müssten demnach bis zu 75.000 abgebaut werden. Der Konzern liege bei den Kosten "noch deutlich hinter dem Wettbewerb", heißt es laut "Bild" in dem Papier weiter. Ein Grund seien die Produktivitätsnachteile von 50 bis 70 Prozent gegenüber dem Markt.

Telekom-Aufsichtsrat befürchtet weiteren Stellenabbau

Verdi-Vorstandsmitglied und Telekom-Aufsichtsrat Lothar Schröder forderte, der "Amoklauf der Arbeitsplatzvernichter" müsse ein Ende haben. "Ich traue dem Unternehmen derartige Pläne zu", sagte Schröder dem Tagesspiegel am Sonntag. Sollten sich die Pläne bestätigen, würde das Management "ungebremst in eine wirtschaftliche Sackgasse rasen mit fatalen Folgen für das Personal", erklärte Schröder in Berlin. Der Gewerkschaft lägen aber bislang keine Zahlen vor, die über die bekannten Pläne hinausgingen.

Schröder forderte die Regierung auf einzugreifen: "Der Bund als größter Anteilseigner kann nicht zulassen, dass das Unternehmen sich gänzlich aus der beschäftigungspolitischen Verantwortung zurückzieht." (tso/Tsp/AFP)

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