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Personalpolitik: Bahn will Stellenzahl stabil halten

Die Deutsche Bahn will auf ihrem Weg an die Börse die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland konstant halten. Das Unternehmen wies Spekulationen über einen deutlichen Personalabbau zurück.

Berlin - In einem Bericht, der sich auf Konzernunterlagen berief, war von 10.000 der knapp 190.000 inländischen Stellen die Rede, die bis zum Jahr 2011 gestrichen werden sollten. Die Bahn nannte dies Unsinn. Das Unternehmen und die Gewerkschaft Transnet wiesen auf die bis zum Jahr 2010 vereinbarte Beschäftigungssicherung hin. Bei der geplanten Teilprivatisierung erwartet die Bahn wie geplant einen ersten Gesetzentwurf bis Ende März.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Müller sagte: "Die vom Parlament verabschiedeten Eckpunkte sind eine gute Grundlage für das bevorstehende Gesetzgebungsverfahren." Die Bahn widersprach der Darstellung, ihre Gewinnziele bis 2011 leicht gesenkt zu haben. Konzernchef Hartmut Mehdorn betonte, die dem Aufsichtsrat vorliegende Planung bestätige "in allen Punkten die seit langem formulierten wirtschaftlichen Ziele".

Der bundeseigene Konzern rechnet nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa damit, dass das jährliche Ergebniswachstum bis 2011 im Schnitt um einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag geringer ausfallen wird als bisher kalkuliert. Hintergrund sind höhere Energiekosten und gekürzte Nahverkehrsmittel.

Bahn: Operatives Ergebnis steigt

Die Bahn selbst sprach von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. Der Umsatz erhöhte sich demnach in den ersten zehn Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 4 Milliarden Euro auf 24,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg auf 1,7 Milliarden Euro nach 970 Millionen Euro im Zeitraum Januar bis Oktober 2005. Die Zahl der Fahrgäste kletterte um 3,6 Prozent auf 1,53 Milliarden. Der Güterverkehr habe um mehr als 12 Prozent zugelegt.

Der CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer verlangte, die Investitionspläne der Bahn und ihre Kapitalmarktreife zu überprüfen. So sei zu fragen, ob die von Mehdorn in einem Schreiben an die SPD benannten Investitionsprojekte mit einem Volumen in zweistelliger Milliarden-Höhe "entsprechend in der Mittelfristplanung verankert sind". Dabei gehören unter anderem die im Wettbewerb mit Frankreich nötige Anschaffung von 30 ICE-Zügen, die Ausdehnung der Bahn-Aktivitäten nach Osteuropa und eine zusammen mit der russischen Bahn geplante Transsibirien-Verbindung zwischen Asien und Europa.

Personalvorstand: Niemand wird arbeitslos

Personalvorstand Margret Suckale sagte vor Journalisten in Berlin, die Beschäftigtenzahl in Deutschland werde sich bis 2011 "nicht nennenswert ändern". "Wir bauen keine Stellen ab in dem Sinne, dass jemand arbeitslos wird." In einigen Geschäftsfeldern würden frei werdende Arbeitsplätze nicht wieder besetzt. Dafür würden in anderen Bereichen, etwa der Logistik und dem Service, zusätzliche Jobs geschaffen. Der interne Arbeitsmarkt des Konzerns sichere die Beschäftigung für alle Mitarbeiter. Weltweit hat die Bahn knapp 230.000 Beschäftigte.

Transnet-Sprecher Michael Klein sagte, weder im Personen- noch im Güterverkehr gebe es Spielraum für Personalabbau. Bei Modernisierungen, etwa der Einrichtung elektronischer Stellwerke, könnten freilich Arbeitsplätze wegfallen. Suckale wollte sich nicht konkret zu den Bereichen äußern, in denen Jobs gestrichen werden sollen. (tso/dpa)

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