zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Peter Kurth im Interview: "Auswirkungen auf die Dividende kann es geben"

Peter Kurth ist seit 1999 Senator für Finanzen in Berlin und Aufsichtsratschef der Bankgesellschaft. Herr Kurth, warum hat der Aufsichtsrat der Bankgesellschaft den Verkauf der Immobilien- und Fondstochter IBG an die IBAG und dahinter stehende Finanzinvestoren noch nicht vollzogen?

Peter Kurth ist seit 1999 Senator für Finanzen in Berlin und Aufsichtsratschef der Bankgesellschaft.

Herr Kurth, warum hat der Aufsichtsrat der Bankgesellschaft den Verkauf der Immobilien- und Fondstochter IBG an die IBAG und dahinter stehende Finanzinvestoren noch nicht vollzogen?

Die Ausgliederung des Immobiliengeschäftes ist strategisch richtig. Gäbe es für den gesamten Komplex private Investoren, dann wäre das Modell in Ordnung.

Bisher sieht es eher nach einem In-sich-Geschäft der Bank aus. Noch steht der Konzern für 1,2 Milliarden der 1,5 Milliarden Euro ein, die die Investoren aufbringen sollen. Zudem können die ihre Anteile bis 2006 über eine Put-Option an die Bankgesellschaft zurückgeben.

Das muss noch weiterentwickelt werden. So wie das Modell heute aussieht, mit seinen bilanziellen, steuerlichen und Risikoverteilungsgesichtspunkten, wird es nicht beschlossen. Darin sind sich Vorstand und Aufsichtsrat einig. Die Vereinbarung einer Put-Option, ohne dass die Gesamtsumme durch weitere Investoren gedeckt wäre, halte ich für zu risikoreich.

Was ist, wenn Sie keine Investoren finden?

Dann wird es nicht dazu kommen.

Dann hat die Bankgesellschaft ein Problem, weil in der IGB 1,5 Milliarden Mark weitere Risiken schlummern.

Ja, dann gibt es ein Problem.

Und wie wollen Sie das lösen?

Indem die Bank es ausweist.

Das wird dann kein schöner Abschluss, weil die Ertragslage insgesamt unbefriedigend ist.

Vorstand und Aufsichtsrat wollen die Risiken der Vergangenheit abarbeiten. Deshalb packen wir die Dinge auf den Tisch.

Darum hat der Aufsichtsrat auch eine Sonderprüfung von Kreditgeschäften der Bank angeordnet?

Wir lassen den Komplex der 600-Millionen-Mark-Kredite an die Immobilienfirma Aubis untersuchen. Vielleicht werden weitere Engagements überprüft. Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen durchleuchtet das Aubis-Geschäft erneut. Zudem laufen umfangreiche Sonderprüfungen des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen in Teilbanken des Konzerns.

Damit dürfte der Wertberichtigungsbedarf von knapp einer Milliarde Mark für 2000 kaum reichen. Was hieße das für die Dividende?

Ich kann nicht ausschließen, dass die Sonderprüfungen Auswirkungen auf den Abschluss haben. Über die Dividende wird nach Vorlage des Jahresabschusses entschieden.

Herr Kurth[warum hat der Aufsichtsrat der Bankges]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false