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Wirtschaft: Peters : Fünf Prozent mehr sind „ökonomisch geboten“

IG-Metall-Vorstand beschließt Forderung für Tarifrunde / Arbeitgeber warnen vor Stellenabbau

Frankfurt am Main - Der Vorstand der IG Metall hat am Freitag die bereits in den Tarifbezirken erhobene Forderung nach Lohn- und Gehaltserhöhungen von fünf Prozent für die 3,4 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie abgesegnet. Daneben dringt die Gewerkschaft auf einen Tarifvertrag für Qualifizierung und Innovation und auf eine Vereinbarung über vermögenswirksame Leistungen. Erhalten werden müsse auch die „Steinkühler-Pause“ in Baden-Württemberg, die den Beschäftigten zusätzliche Ruhezeit einräumt. Für IG Metall-Chef Jürgen Peters sind die Forderungen „sozial gerecht, ökonomisch geboten und bezahlbar“. Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um fünf Prozent bedeute für die Unternehmen eine Kostenbelastung von nur 0,88 Prozent.

Die Verhandlungen beginnen am 8. Februar, die Friedenspflicht endet Ende März. „Wir brauchen Planungssicherheit für die Unternehmen und die Beschäftigten“, sagte Peters. „Wir sind an Konflikten nicht interessiert.“

Nach Ansicht des IG Metall-Chefs ist die Lage der Betriebe gut. Für Not leidende Firmen gebe es im Tarifvertrag Instrumente, um der Lage gerecht zu werden. „Gemessen am Umsatz haben die Arbeitgeber noch nie so wenig für Löhne und Gehälter ausgegeben wie heute“, klagte er. Die Aufregung der Arbeitgeber sei heuchlerisch. „Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass sich die Managergehälter an den USA orientieren sollen, die Löhne aber an China.“ Peters dringt auf einen Abschluss nur für zwölf Monate, weil sich 2007 mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer eine neue Situation ergebe.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall wies die Forderung der IG Metall zurück. Ein Abschluss in dieser Höhe würde die Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit hart treffen, erklärte der Verband in Berlin. Dieter Brucklacher, Chef des Maschinenbau-Verbandes VDMA, wies das Ansinnen der IG Metall zurück. Es sei „nicht nur völlig überzogen, sondern wegen der Massenarbeitslosigkeit geradezu verantwortungslos“.

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