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Die deutsche Gesellschaft altert - es kommen immer weniger junge Menschen nach. Das verschärft die Pflegesituation.

© dpa

Pflegedienste: Verdi will 12,50 Euro Mindestlohn

Pflege muss gesellschaftlich besser anerkannt werden, meint die Gewerkschaft Verdi. Und begründet damit die Forderung nach einem regelrechten Lohnsprung in der Branche.

Der Mindestlohn in der Pflegebranche soll nach den Vorstellungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Mit dieser Forderung geht die Gewerkschaft in die an diesem Freitag in Berlin beginnenden Verhandlungen der Pflegemindestlohnkommission.

Derzeit liegt die Lohnuntergrenze für Pflegehilfskräfte bei acht Euro im Osten und bei neun Euro im Westen. Die Regelung läuft Ende des Jahres aus.

Wie ein Verdi-Sprecher auf Anfrage sagte, werden sich die Verhandlungen voraussichtlich über mehrere Monate hinziehen. In der ersten Runde dürften vor allem Verfahrensfragen und der Zeitplan für die Verhandlungen festgelegt werden. „Alle reden von einer Aufwertung der Pflege: Wir machen ernst damit“, betonte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Ein höherer Mindestlohn könne helfen, die Altenpflege attraktiver zu machen.

Die beim Bundesarbeitsministerium angesiedelte Mindestlohnkommission ist paritätisch mit Vertretern der Arbeitnehmer/Gewerkschaften und der Arbeitgeber (Kommunen/Kirchen) besetzt. In der Pflegebranche arbeiten etwa 950.000 Beschäftigte.

„Qualifizierte Pflegefachkräfte, die Vollzeit arbeiten, müssen mindestens 3000 Euro brutto monatlich verdienen“, hatte Bühler bereits im Januar gefordert. Bislang betrage das Durchschnittseinkommen aller Pflegeberufe 2410 Euro. Examinierte Altenpflegerinnen würden mit durchschnittlich 2190 Euro am schlechtesten bezahlt. Verantwortlich dafür sei vor allem der hohe Anteil an Arbeitgebern, die eine Tarifbindung ablehnten. (dpa)

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