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Wirtschaft: Pixelpark: Analysten stehen vor Rätsel

Der drastische Kursanstieg der Pixelpark-Aktie um gut 300 Prozent innerhalb einer Woche gibt Analysten Rätsel auf: Das Gerücht, die Deutsche Telekom könne an einer Übernahme des Berliner Multimedia-Dienstleisters interessiert sein, trieben die am Neuen Markt notierte Aktie am Mittwoch erneut um 33 Prozent auf fast 18 Euro. Vor einer Woche lag der Kurs noch bei vier Euro.

Der drastische Kursanstieg der Pixelpark-Aktie um gut 300 Prozent innerhalb einer Woche gibt Analysten Rätsel auf: Das Gerücht, die Deutsche Telekom könne an einer Übernahme des Berliner Multimedia-Dienstleisters interessiert sein, trieben die am Neuen Markt notierte Aktie am Mittwoch erneut um 33 Prozent auf fast 18 Euro. Vor einer Woche lag der Kurs noch bei vier Euro. Begleitet wurde die Rallye von hohen Umsätzen. "Das spricht dafür, dass ein oder mehrere institutionelle Investoren Pixelpark-Aktien kaufen", sagte Peter Barkow von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Gerechtfertigt sei das erreichte Kursniveau allerdings nicht mehr. "Ich sehe keine neuen Nachrichten und keinen Schachzug des Vorstands, der 18 Euro rechtfertigt." Barkows Empfehlung: Gewinne mitnehmen und Pixelpark-Aktien verkaufen.

Die Spekulation über einen möglichen Einstieg der Telekom wird von Analysten für wenig plausibel gehalten. "Keiner bei Pixelpark würde für die Telekom arbeiten wollen", heißt es. Pixelpark-Chef Paulus Neef hatte unlängst den Einstieg eines Investors aus der Telekommunikations-Branche als "inhaltlich und strategisch interessant" bezeichnet. Auch das Gerücht, der Mehrheitseigner Bertelsmann wolle seine Anteile versilbern, wurden skeptisch bewertet. Gerade erst habe der Gütersloher Medienkonzern in einem Brief an den Pixelpark-Vorstand seine Loyalität bekundet. Ob andererseits Bertelsmann hinter den massiven Zukäufen der vergangenen Tage stecke, um Pixelpark ganz zu übernehmen, konnte Peter Barkow von HSBC Trinkaus nicht bestätigen. "Ein unlimitierter Zukauf über den Markt ist eher unwahrscheinlich und eine Übernahme bei 18 Euro einfach viel zu teuer." Wenn Bertelsmann Interesse an einer kompletten Übernahme von Pixelpark habe, hätte der Konzern bei einem deutlich niedrigeren Kurs ein Angebot an die freien Aktionäre machen können. Auch Krista Kepler, Analystin bei Merck Finck & Co, hält die Pixelpark-Aktie inzwischen für zu teuer. Kleinanlegern empfiehlt sie, sich vom Kursanstieg nicht verführen zu lassen. Die Analystin rät weiter zum Verkauf der Aktie, schließt aber nicht aus, dass sich ihr Urteil in Kürze ändern kann. Der Grund: Pixelpark habe soeben mit Annette Koch einen erfahrenen neuen Finanzvorstand installiert. Koch werde zusammen mit der neuen Nummer drei bei Pixelpark, Chief Operating Officer Peter Ostermann, die angekündigte Restrukturierung des Unternehmens in Angriff nehmen.

mot

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