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Donald Trump, US-Präsident.

© Reuters

Politik und Börse: Trump stieg schon letzten August aus dem Aktienmarkt aus

Die Börsen eilen von Rekord zu Rekord. Das liegt aber nicht unbedingt nur an Donald Trump, wie allenthalben behauptet wird. Trump selber stieg aus dem Aktienmarkt aus, wie er schon letzten August sagte. Eine Analyse.

Von Andreas Oswald

Der heutige US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Worten schon vor längerer Zeit aus dem Aktienmerkt ausgestiegen. Nach Angaben der "Financial Times" vom Wochenende sagte er schon im August des letzten Jahres dem US-Fernsehsender Fox Business News: "Ich investierte und ging raus und es war tatsächlich ein gutes timing. Aber ich war nie ein großer Investor auf dem Aktienmarkt."

Die Aktienmärkte waren in der Tat im August 2016 gestiegen, aber sie stiegen noch sehr viel weiter, bis heute. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Börsen dieser Welt eilen von Rekord zu Rekord. Seit Wochen geht die Rede vom „Trump Trade“, wonach die Ankündigung des US-Präsidenten, die Steuern zu senken, Milliarden in die Infrastruktur zu investieren und die Banken von ihren Fesseln zu befreien, Ursache dieses Booms sind.

Nun ist die Ankündigung schon eine Weile her, ihre Erfüllung noch weit entfernt. Auf der anderen Seite gibt es seit Monaten positive fundamentale Signale aus der Wirtschaftswelt, die mit Trump nichts zu tun haben. Das Wachstum zieht an, nicht nur in den USA, auch in der beständig als kränklich bezeichneten Euro-Zone. Es steigt auch die lange herbeigesehnte Inflation. Die Arbeitslosigkeit sinkt, Löhne und Gehälter steigen, wie auch Firmengewinne. Und der jüngste Börsenboom dauert nun schon seit einem Jahr an, begann also lange, bevor jemand an Trump dachte.

Mit einem Rebalancing des Portfolios können sich Anleger vor Crashs schützen

Könnte es sein, dass der Börsenboom weniger an Trump liegt, sondern an den Arbeitenden dieser Welt? Und denjenigen Unternehmenslenkern und Notenbankern, die die Weltwirtschaft jahrelang mühsam aus der Krise gezogen haben? Trump dagegen kündigt protektionistische Maßnahmen an. Fast sieht es so aus, dass sich Investoren heute trotz Trump an die guten Fundamentaldaten halten, wenn sie Aktien kaufen. Fürs Erste ist das ziemlich beruhigend.

Allerdings weiß niemand, wie lange sich der derzeitige Aufwärtstrend an den Aktienmärkten fortsetzen wird. Viele Aktionäre schützen sich vor Crashs, indem sie regelmäßig Gewinne mitnehmen. Man nennt das Rebalancing des Portfolios. Es handelt sich um eine der wirksamsten Strategien, um sich vor hohen Verlusten zu schützen.

Einen weiteren Text darüber, wie man mit gestaffeltem Einstieg in den Aktienmarkt und einem sogenannten Rebalancing des Portfolios sich vor Crashs schützen kann, finden Sie hier.

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