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Wirtschaft: Porsche erhöht die Dividende

Höchster Gewinn in der Geschichte: 1,09 Milliarden Euro vor Steuern

Berlin/Stuttgart – Der Sportwagenhersteller Porsche hat im Geschäftsjahr 2003/04 den höchsten Gewinn seiner Geschichte eingefahren. Der Aufsichtsrat bezifferte das Konzern-Ergebnis vor Steuern auf 1,088 Milliarden Euro – 16,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern konnte um 8,3 Prozent auf 612 Millionen Euro gesteigert werden. Analysten führen das starke Abschneiden von Porsche unter anderem auf die Währungsstrategie des Unternehmens zurück. Marc-René Tonn von M.M. Warburg betonte, dass sich das Unternehmen bis 2008 langfristig gegen Währungsrisiken abgesichert habe. Dadurch treffe die derzeitige Dollarschwäche Porsche weit weniger hart als etwa Volkswagen.

Der Absatz bei Porsche stieg um 15 Prozent auf 76 827 Fahrzeuge, der Umsatz kletterte um 13,9 Prozent auf 6,36 Milliarden Euro. Im Januar will der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von vier Euro für Vorzugsaktien vorschlagen. Vor einem Jahr waren es noch 3,40 Euro.

Zwar gab die Porsche-Vorzugsaktie am Montag um rund 0,5 Prozent auf 501,51 Euro nach. Analysten sehen das Unternehmen aber nach wie vor auf gutem Weg. Tonn zufolge ist das Erfolgskonzept des Unternehmens die Exklusivität der Produkte: „Dadurch hat Porsche eine hohe Preissetzungskompetenz“, sagte Tonn dem Tagesspiegel. Denn während Volumenhersteller wie Opel oder VW vor allem vom Markt bestimmt würden, könnte Porsche seine Preise in erheblich größerem Umfang selbst festlegen. Anleger würden daher auch in Zukunft mit Porsche gut fahren: „Im Grundsatz sieht alles gut aus“, sagte Tonn.

Auch der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht Porsche auf dem richtigen Weg: „Eigentlich kann man das gar nicht erfolgreicher machen“, lobte Dudenhöffer die Strategie von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Vor allem die flache Aufstellung des Unternehmens mit geringer eigener Wertschöpfung sei für den Erfolg maßgeblich. Als Beispiel nannte Dudenhöffer den Cayenne, dessen Karosserie und dessen Sechs-Zylinder-Motor von VW aus Bratislava stammen. „Über 90 Prozent kauft Porsche von anderen zu, weniger als zehn Prozent der Herstellungskosten fallen im Unternehmen selbst an“, erklärte Dudenhöffer. „Dadurch vermeidet das Unternehmen große Kostenapparate.“ Auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung fielen so geringer aus. Vor allem jedoch minimiere Porsche mit dieser Strategie seine Risiken: „Wenn sich der Cayenne verkauft, ist es gut, wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm“, sagte Dudenhöffer. Langfristig allerdings müsse Porsche die eigene Marke wieder stärker betonen. „Sonst besteht die Gefahr, dass in Zukunft nur noch das Label von Porsche stammt“, befürchtet Autoexperte Dudenhöffer. Deshalb müsse das Unternehmen die ein oder andere Entwicklung auch wieder selbst antreiben.

Die Chancen dafür stehen jedenfalls nicht schlecht. So geht zumindest Analyst Marc-René Tonn davon aus, dass Porsche im kommenden Jahr eine neue Baureihe auf den Markt bringen wird. „Das ist sehr wahrscheinlich“, sagte Tonn. Er vermutet, dass das neue Produkt ein viertüriges und viersitziges Coupé wird – „mit sportlichen Akzenten, aber mehr Nutzwert“.

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