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Wirtschaft: Porsche provozierte Index-Rauswurf

Am 24. September war es soweit.

Am 24. September war es soweit. Nach monatelangem Streit über die Veröffentlichungspflicht von Aktiengesellschaften musste Porsche seinen Platz im M-Dax räumen. Die Deutsche Börse AG hatte den Autobauer des Feldes verwiesen, weil er - und vor allem sein Vorstandsvorsitzender Wendelin Wiedeking - sich standhaft weigerten, die seit Jahresanfang geltende Regel zu akzeptieren, dass alle in den Aktienindizes notierten Unternehmen Dreimonatsergebnisse (Umsatz und Gewinn) vorlegen müssen. Quartalsberichte würden die Gefahr erhöhen, dass ein Unternehmen nur noch so gesteuert werde, dass die Dreimonatszahlen stimmten, argumentierte der Porsche-Chef - zuletzt in groß angelegten Zeitungsanzeigen. Zudem würden die Berichte das Börsengeschehen hektischer und die Kurse schwankungsanfälliger machen, lauten weitere Begründungen. Die Dr. Ing. h. c. Ferdinand Porsche AG, die mit einer Marktkapitalisierung von rund drei Milliarden Mark zu den Schwergewichten des M-DAX, dem Index der 70 größten Aktienwerten nach den 30 DAX-Unternehmen, gehörte, wird in Zukunft seinen Anteilseigern weiterhin "nur" Halbjahresberichte vorlegen. Genauso wie die zahlreichen kleinen Aktiengesellschaften, die in der Zwischenzeit ebenfalls aus ihren Börsensegmenten ausscherten. Doch während diese aufgrund der hohen Kosten, die die Erstellung von Quartalsberichten verursacht, den Indizes den Rücken kehrten, sahen die Stuttgarter keinerlei Nutzen in den neuen Veröffentlichungsregeln - wurden sie doch regelmäßig für ihre bisherige Informationspolitik von ihren Aktionären gelobt. Ein Porsche ist kein Auto wie jedes andere, und das Unternehmen scheint auch nicht wie jedes andere zu sein. Man sähe den Ausschluss gelassen, heißt es in Unternehmenskreisen. Die Porsche AG kann sich diese Extravaganz gegenüber der Börse anscheinend erlauben. Trotz des lange angedrohten Rausschmisses aus dem M-Dax kann die Aktie einen guten Kursverlauf - sprich Kurssteigerung - vorzeigen. Und in der Tat, Wiedeking hat die Kaufargumente auf seiner Seite: Die Geschäftszahlen weisen ein Rekordergebnis nach dem anderen aus, die einstige Abhängigkeit vom Traditionsmodell 911 wurde verringert, weitere Absatzmärkte wurden erschlossen.

nne

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